Corona-Lage in Frankreich Moselle lockert die Maskenpflicht

Metz · Innerhalb eines Monats ist die Inzidenz in dem ans Saarland angrenzenden Département von 300 auf 90 gefallen.

 In den Dörfern und kleineren Gemeinden des Départements Moselle fällt ab morgen die Maskenpflicht im Freien.

In den Dörfern und kleineren Gemeinden des Départements Moselle fällt ab morgen die Maskenpflicht im Freien.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Knappe 13 Grad, dazu Gewitter und Windböen bis zu 65 Stundenkilometer: Die Wettervorhersage für Mittwoch wird den Metzern Gastronomen den Neustart auf den Außenterrassen womöglich verhageln. Mehr Glück werden wahrscheinlich Kinos, Theater und Museen haben, die ebenfalls ab diesem Tag wieder Besucher empfangen dürfen. „Es ist eine wichtige Etappe“, kommentiert Laurent Touvet, Präfekt des Départements Moselle, die frankreichweit geltenden Lockerungen.

Nach einer starken dritten Welle im April hat sich das Département vom Sorgenkind zum Musterschüler entwickelt. Während der Inzidenzwert (Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tage) frankreichweit zurzeit bei 140 liegt, ist er in Moselle bei 90. „Damit ist der Inzidenzwert bei uns heute drei Mal geringer als vor noch einem Monat“, sagt Touvet. Auch die Positivrate der Tests sei im Département in den vergangenen Wochen immer weiter zurückgegangen und liege aktuell bei 2,6 Prozent. Parallel dazu seien nach Angaben des Präfekten bereits 16 Prozent der Bevölkerung in Moselle zweifach geimpft worden. Nach wie vor sind die meisten Corona-Fälle auf die englische Variante zurückzuführen. „Im Département Moselle wurden bis heute keine Fälle der indischen Virusvariante verzeichnet“, sagt Lamia Himer von der regionalen Gesundheitsbehörde ARS.

Der gleiche positive Trend entwickelt sich auch in Krankenhäusern. 325 Menschen werden zurzeit aufgrund einer Corona-Erkrankung stationär behandelt. „Auf den Intensivstationen sind nur noch 63 Covid-Patienten“, erklärt Marie-Odile Saillard, Leiterin des Metzer Krankenhauses CHR. Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, erwartet sie, dass die zusätzlichen Intensivbetten abgebaut werden können.

Diese Entspannung der Situation hat den Präfekten dazu veranlasst, die Maskenpflicht im Département etwas zu lockern. Bisher musste überall im Freien – etwa auch in Wäldern und in ländlichen Gegenden – eine Maske getragen werden. Das ändert sich nun. „In allen Gemeinden mit weniger als 2500 Einwohnern gilt die Maskenpflicht draußen nur noch auf dem Wochenmarkt oder bei Veranstaltungen“, kündigt Touvet an. In allen größeren Städten (83 der 725 Kommunen) bleibt diese Pflicht aber bestehen. Die Maskenpflicht gilt überall weiterhin in geschlossenen Räumen (ÖPNV, Geschäften). Ab Mittwoch wird frankreichweit der Beginn der Ausgangssperre nach hinten verschoben – von 19 auf 21 Uhr. Alle Geschäfte dürfen wieder Kunden empfangen. Außerdem dürfen sich nun zehn statt wie bisher sechs Menschen im öffentlichen Raum treffen.

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