Corona-Pandemie USA sollen für Grand Est und Kanada bestimmte Schutzausrüstung gekapert haben

Metz/Toronto · „Auf dem Rollfeld erscheinen die Amerikaner, holen Bargeld raus und zahlen drei oder vier Mal mehr für unsere Bestellung“, klagt der Regionalratspräsident von Grand Est, Jean Rottner.

Corona-Krise: Schutzausrüstung für Frankreich und Kanada von USA gekapert?
Foto: dpa/Andrew Milligan

Der Regionalratspräsident des von der Corona-Pandemie schwer getroffenen französischen Grand-Est beklagte am Donnerstag im Rundfunksender RTL, US-Vertreter seien auf einem chinesischen Flughafen erschienen, um eine von Frankreich bestellte Ladung Schutzmasken wegzuschaffen. „Auf dem Rollfeld erscheinen die Amerikaner, holen Bargeld raus und zahlen drei oder vier Mal mehr für unsere Bestellung, deshalb müssen wir wirklich kämpfen“, so Jean Rottner, selbst Arzt in einer Notaufnahme in Mülhausen (Mulhouse).

Corona-Krise: Schutzausrüstung für Frankreich und Kanada von USA gekapert?
Foto: Region Grand Est

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat sich besorgt über Berichte geäußert, wonach für sein Land bestimmte medizinische Schutzausrüstung in die USA umgeleitet worden sein soll. Trudeau wies seine Minister für öffentliche Sicherheit und für Verkehr an, den Berichten nachzugehen. Sie müssten sicherstellen, dass die von Kanada georderte Schutzausrüstung auch nach Kanada gelange. Er wisse, dass der Bedarf in den USA groß sei, doch das sei auch in Kanada der Fall, sagte er.

US-Präsident Donald Trump hat eingeräumt, dass die Lagerbestände des Bundes an persönlicher Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegepersonal im Kampf gegen das Coronavirus fast aufgebraucht seien. Das Pentagon erklärte am Donnerstag, die Bundesbehörde für Katastrophenschutz, Fema, habe um die Lieferung von 100 000 Leichensäcken gebeten.

Der kanadische Ministerpräsident Trudeau sagte, seine Regierung habe bei einem Hersteller von Hockey-Ausrüstung Hunderttausende Schutzmasken bestellt.

(dpa)
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