Kommentar zu Grenzschließungen Armutszeugnis an der Grenze

Deutschland und Frankreich: Die Nachbarländer gelten als Vorbilder dafür, wie aus Feindschaft Freundschaft werden kann.

 Helene Maillasson

Helene Maillasson

Foto: SZ/Robby Lorenz

So lange alles gut läuft. Steht eine ernste Krise ins Haus, wird die Zusammenarbeit auf die Probe gestellt. Mitte März machte Deutschland plötzlich die Grenze zum Nachbarn dicht. Jetzt verlängert Frankreich einseitig die Einreisebeschränkungen bis Mitte Juni. Was ist aus dem engen Austausch geworden, aus Macrons Europa-Rede an der Sorbonne, aus der Frankreichstrategie des Saarlandes? Wo ist die gemeinsam abgestimmte Vorgehensweise, wenn man sie braucht? Das Band zwischen beiden Ländern hätte durch die Krise gestärkt werden können. Diese Chance haben Politiker in Paris und Berlin vertan, als sie auf einseitige Grenzkontrollen setzten. Verlierer sind die Menschen in der Grenzregion, die ihr Leben auf dem Grundsatz der Freizügigkeit zwischen beiden Ländern aufgebaut haben. Und natürlich Europa.

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