Bleibt Kataster-Amt bestehen?

St. Ingbert. Die Landesregierung will in den nächsten Monaten über eine Neuorganisation des Landesamtes für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen (LKVK) entscheiden, das auch in St. Ingbert eine Außenstelle unterhält

 Seit 1966 Dienstsitz: Die Außenstelle des LKVK in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße in St. Ingbert. Foto: SZ

Seit 1966 Dienstsitz: Die Außenstelle des LKVK in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße in St. Ingbert. Foto: SZ

St. Ingbert. Die Landesregierung will in den nächsten Monaten über eine Neuorganisation des Landesamtes für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen (LKVK) entscheiden, das auch in St. Ingbert eine Außenstelle unterhält. "Den Beschluss, das LKVK und seine Dienststellen neu zu ordnen, hat der Ministerrat des Saarlandes bereits im März 2006 gefasst", erläuterte auf Nachfrage der SZ Sabine Schorr, die Pressesprecherin im zuständigen Umweltministerium. "Eine solche Veränderung ist insbesondere aufgrund technischer Innovationen geboten." Die angedachte Zentralisierung von Dienststellen bietet nach Schorrs Angaben aber auch Einsparmöglichkeiten. Derzeit gehören zu dem Landesamt neben seiner Zentrale in Saarbrücken-Von der Heydt noch Außenstellen in St. Ingbert, Neunkirchen, St. Wendel und Saarlouis.

Wie die Neuorganisation genau aussehen soll, werde derzeit diskutiert. Dabei stehen laut Ministerium alle Standorte auf dem Prüfstand. "Ob einzelne Außenstellen für das Kataster- und Vermessungswesen in der Fläche bleiben oder der gesamte Bereich in Von der Heydt zentralisiert wird, ist offen." Ein Vorschlag zur Umstrukturierung der Standorte soll bis zum Herbst vorliegen. "Der künftige Zuschnitt des Landesamtes wird dann spätestens bis zum Jahresende festgelegt - erneut im Ministerrat der Landesregierung", sagte Schorr. Wohl erst dann wissen auch die zurzeit insgesamt 180 Beschäftigten des LKVK, wo fortan ihre Arbeitsstelle sein wird.

Energetische Sanierung

Für einen Erhalt der LKVK-Außenstelle in St. Ingbert spricht womöglich auch deren gute Gebäudesituation. Das 1966 erbaute ehemalige Katasteramt in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße wurde 2003 umfassend saniert. Für rund 300 000 Euro, die aus dem Energiesparfonds der Landesregierung stammten, wurden damals eine neue Heizanlage und neue Fenster installiert, zudem wurden die Wärmedämmung und Isolierung verbessert.

Diese Verbesserungen spielten wohl auch eine mitentscheidende Rolle, als es 2006, kurz nach dem Ministerrats-Beschluss, erste Umorganisationen im LKVK gab. Teile der damals aufgelösten LKVK-Außenstelle in der Lebacher Straße in Saarbrücken wurden in die St. Ingberter Außenstelle integriert. Seit 2006 sind die Vermesser in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße daher neben dem Saarpfalz-Kreis auch für Sulzbach, Friedrichsthal, Quierschied und Kleinblittersdorf zuständig.

Rückblick

Ein erstes Messungsamt als Bezirksgeometer-Institut der Königlich-Bayerischen Messungsbehörde wurde 1892 in St. Ingbert angesiedelt. 1910 wurde in das Messungsamt St. Ingbert auch die gleichnamige Stelle in Blieskastel integriert. Ab 1911 war dessen Dienststelle das erste evangelische Schulhaus (Josefstalschulhaus) in St. Ingbert. 1946 benannte man die Messungsbehörde in Katasteramt um. Von 1960 bis 1966 hatte dieses eine Nebenstelle im alten Arbeitsamt in der Kaiserstraße 192. 1966 bezog das gesamte Katasteramt einen Neubau in der Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße. Seit 1994 war das Amt nach Zusammenlegung der Katasterämter St. Ingbert und Homburg als Außenstelle des Landesamtes für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen (LKVK) für den gesamten Saarpfalz-Kreis zuständig. schet

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