"Blaue Herzen" schlagen im Takt

Rituale schweißen zusammen. So trifft sich alljährlich die Fangemeinde des Max-Ophüls-Festivals - schon bevor es offiziell losgeht mit der Werkschau des deutschsprachigen Filmnachwuchses - zur "Blauen Stunde". Auch beim 33. Wettbewerb in Saarbrücken ist dabei wieder winterliches Open-Air-Kino angesagt

Rituale schweißen zusammen. So trifft sich alljährlich die Fangemeinde des Max-Ophüls-Festivals - schon bevor es offiziell losgeht mit der Werkschau des deutschsprachigen Filmnachwuchses - zur "Blauen Stunde". Auch beim 33. Wettbewerb in Saarbrücken ist dabei wieder winterliches Open-Air-Kino angesagt. An diesem Samstag werden die "blauen Herzen" ab 17 Uhr im Innenhof der Stadtgalerie am St. Johanner Markt eingetaktet: Oberbürgermeisterin Charlotte Britz begrüßt die Ophülsgemeinde, die Festivalleiter Gabriella Bandel und Philipp Bräuer sagen ein paar Worte zum Programm. Dann blicken alle Augen gespannt auf die große Leinwand, wo drei Kurzfilme als Appetithappen zu sehen sind.Auch der offizielle Start des Saarbrücker Filmfestivals hat rituellen Charakter. Erst kurz vor dem Auftakt wird der Eröffnungsfilm bekannt gegeben. Wer wirklich dazu gehören will, versucht, einen Platz in dem Kino zu ergattern, wo die Zeremonie stattfindet. Der Rest muss die Übertragung in anderen Sälen verfolgen.

"Die Summe meiner einzelnen Teile" von Regisseur Hans Weingärtner hat diesmal das Rennen gemacht. Weingärtner und seine Hauptdarsteller Peter Schneider und Tumur Massold sind am Montag, 16. Januar, dabei, wenn das Festival um 19.30 Uhr im Cinestar eröffnet wird.

Der Name Hans Weingartner weckt Erinnerungen an eine eindrucksvolle Ausgabe des dritten Ophülsrituals: der großen Abschlussparty des Festivals. Denn 2001 holte der aus Österreich stammende Regisseur bei der Preisverleihung im Rahmen dieser Fete das gesamte Team seines Siegerfilms "Das weiße Rauschen" auf die Bühne. Darunter Hauptdarsteller Daniel Brühl, einen der Schauspieler, dessen Karriere Ophülskenner seither gespannt verfolgen. Zu acht hatte das Team um Weingartner den Film gedreht, zum Teil in der Wohnung des Regisseurs. Produktionskosten der packenden Geschichte eines psychisch kranken jungen Mannes: lächerliche 40 000 Mark. Durch das Preisgeld von 60 000 Mark sollten die Beteiligten erstmals eine Gage sehen.

Der Eintritt zur Blauen Stunde des Max-Ophüls-Festivals am Samstag ist frei. Karten für die Eröffnung und die Festivalfilme gibt es im Anschluss in der Stadtgalerie am St. Johanner Markt.

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