Bistum Trier ordnet sich neu

Saarbrücken/Trier. Im Bistum Trier tritt heute die so genannte Strukturreform in Kraft. Von den damit verbundenen Veränderungen sind auch weite Teile des Saarlandes betroffen. Verringern wird sich so etwa die Zahl der bislang insgesamt 91 Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften des Bistums im Saarland auf nunmehr 56

 Bischof Stephan Ackermann hofft auf Verständnis für die Reform. Foto: F. von Erichsen/dpa

Bischof Stephan Ackermann hofft auf Verständnis für die Reform. Foto: F. von Erichsen/dpa

Saarbrücken/Trier. Im Bistum Trier tritt heute die so genannte Strukturreform in Kraft. Von den damit verbundenen Veränderungen sind auch weite Teile des Saarlandes betroffen. Verringern wird sich so etwa die Zahl der bislang insgesamt 91 Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften des Bistums im Saarland auf nunmehr 56. In einem weiteren Schritt wird ein Großteil der bislang 17 eigenständigen Bistums-Pfarreien im Land ab 1. Januar 2012 in Pfarreiengemeinschaften aufgehen oder mit anderen Pfarreien fusionieren. Ab kommenden Jahr soll es somit nur noch vier eigenständige Pfarreien im Saarland geben, wie das Bistum auf SZ-Nachfrage mitteilte. Entsprechend des Neuzuschnitts der Pfarreien wird sich langfristig auch die Gesamtzahl des pastoralen Personals verringern. Im gesamten Bistum soll das pastorale Personal bis zum Jahr 2020 um rund 220 Stellen auf 864 Stellen reduziert werden. In dem zum Bistum gehörigen Teil des Saarlandes wird sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Priester von derzeit 106 auf 92 verringern."Die Bevölkerung geht ebenso zurück wie die Zahl der Gläubigen. Zugleich wird auch das pastorale Personal weniger, vor allem bei den Priestern. Mittelfristig gehen unsere finanziellen Ressourcen zurück. Darauf müssen wir reagieren, um handlungsfähig zu bleiben", erklärt ein Sprecher des Bistums die Notwendigkeit der Strukturreform. Diese soll erreichen, "dass eine gute pastorale Arbeit für die Menschen auch weiterhin möglich ist". Im saarländischen Teil des Bistums ist die Zahl der Katholiken innerhalb der vergangenen zehn Jahre von 627 163 auf 554 599 zurückgegangen.

Ebenso wie im Saarland verringert sich mit der Strukturreform auch im übrigen Bistum die Zahl der Pfarreiengemeinschaften. Mit Inkrafttreten des "Strukturplans 2020" gebe es künftig insgesamt nur noch 160 Pfarreiengemeinschaften und 13 eigenständige Pfarreien, teilt das Bistum mit. Bislang waren es 334 Pfarreien. Generalvikar Georg Holkenbrink räumt große Veränderungen für alle Haupt- und Ehrenamtlichen, aber auch für die Gläubigen ein. "Wir betreten in vielen Feldern Neuland", sagt er. Die Veränderungen der Kirche erforderten mutige und vielleicht auch ungewohnte Schritte. Es könne nicht darum gehen, den Mangel zu verwalten, sondern handlungsfähig zu bleiben.

Die neuen Pfarreiengemeinschaften sind in einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, dem Kirchengemeindeverband, zusammengeschlossen. Ab 2012 legen die so genannten Schlüsselzuweisungen fest, wie viel Geld die Kirchengemeindeverbände vom Bistum zur Deckung ihrer Personal- und Sachkosten erhalten. Dies hänge von der Anzahl der Pfarreien und der Zahl der Kirchenmitglieder ab, heißt es.

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