Bischof Wiesemann: Chancen des Alters nutzen

Saarbrücken. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat die wachsende Zahl älterer Menschen als "positive Herausforderung für die Gesellschaft und die Seelsorge" bezeichnet (wir berichteten)

Saarbrücken. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat die wachsende Zahl älterer Menschen als "positive Herausforderung für die Gesellschaft und die Seelsorge" bezeichnet (wir berichteten). Beim traditionellen Jahresempfang des Katholischen Büros im Saarland warb Wiesemann dafür, in einer "ergrauten Welt" die "potenziellen Kräfte des Alters gesellschaftlich zu nutzen und eine veränderte Sicht des Alters zu entwickeln". So bedeuteten die vielen hoch qualifizierten Menschen im Rentenalter eine Chance fürs Ehrenamt. Es gebe den Älteren eine Perspektive für eine sinnvolle Tätigkeit in der dritten Lebensphase, sagte Wiesemann vor rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und kirchlichen Verbänden.Der Speyerer Bischof verwies aber auch auf die Schattenseiten des Alters. Dazu gehörten angesichts verbesserter Medizintechnik verlängerte Krankheitsphasen und Sterbeprozesse, aber auch das Thema Altersarmut. Es gehe nicht nur um den aktiven älteren Menschen. In der Annahme von Krankheit und Leid, von Ängsten und Schmerzen seien "wichtige positive Quellen für die ganze Gesellschaft verborgen". Am Umgang mit diesen Phänomenen entscheide sich die Menschlichkeit einer Gesellschaft. Wiesemann: "Hier zeigt sich der Wert der Rede von der Unantastbarkeit der Menschenwürde." Saar-Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte, die Politik müsse die Würde des Alters ernst nehmen, beispielsweise durch den Ausbau einer altersgerechten Infrastruktur. Zuvor hatte der Trierer Bischof Stephan Ackermann in der Basilika St. Johann Christen zu einem nachhaltigen Engagement in Sachen Menschenwürde aufgerufen. Das Katholische Büro ist die Verbindungsstelle der beiden Diözesen Trier und Speyer zur Landesregierung. gp

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