Bischof beurlaubt ehemaligen Pater wegen Missbrauchsvorwürfen

Homburg/Neunkirchen. Nachdem die Saarbrücker Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen weiteren ehemaligen Pater des Homburger Gymnasiums Johanneum aufgenommen hat, ist dieser gestern von Bischof Stephan Ackermann beurlaubt worden

Homburg/Neunkirchen. Nachdem die Saarbrücker Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen einen weiteren ehemaligen Pater des Homburger Gymnasiums Johanneum aufgenommen hat, ist dieser gestern von Bischof Stephan Ackermann beurlaubt worden. Dem 56-jährigen Pfarrer aus Neunkirchen wird vorgeworfen, er habe in den 80er Jahren im damaligen Internat der Schule eine sexuelle Beziehung zu einem Schüler gehabt.Konkret geht es um den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs eines Schutzbefohlenen. Der Beschuldigte sagte hingegen auf Nachfrage unserer Zeitung, es handele sich nicht um Missbrauch, sondern um eine "einvernehmliche homosexuelle Liebesbeziehung", die über sechs Jahre angedauert habe - ein Jahr davon im Internat. Das Verhältnis mit dem damals 17-Jährigen habe nach dessen Schulzeit fortbestanden. Der Ex-Pater gehört seit langem dem Hiltruper Orden nicht mehr an. Der Orden unterhielt bis vor zwölf Jahren am Gymnasium Johanneum ein Internat. Seit seinem Austritt aus dem Orden arbeitet der 56-Jährige im Kreis Neunkirchen als Pfarrer und leitet dort auch eine große Messdienergruppe. Seine Jugendarbeit ist anerkannt und wurde auch ausgezeichnet. Wie das Bistum Trier mitteilte, hat der Bischof den Pfarrer bis zur Klärung der Vorfälle beurlaubt. Der Beschuldigte habe nach den Vorwürfen gegen ihn von sich aus die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Bistumssprecher Stefan Kronenburg: "Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir uns derzeit dazu nicht weiter äußern." pn

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