Bischmisheimer auf den Spuren Schinkels in Berlin

Bischmisheim. Einer Notlage haben die Bischmisheimer ihr schönstes Bauwerk zu verdanken

Bischmisheim. Einer Notlage haben die Bischmisheimer ihr schönstes Bauwerk zu verdanken. Horst Gaevert, Pfarrer der evangelischen Gemeinde, berichtete jetzt, was sich vor dem Bau der Schinkelkirche um 1822 zugetragen hat: "Die alte Kirche war baufällig, das Saarland war größtenteils preußisch, und weil Bischmisheim zu wenig Geld hatte, eine neue Kirche zu bauen, schickte man ein Bittschreiben nach Berlin." Dort wurde in der Sonntagskollekte tatsächlich für den Bischmisheimer Kirchenbau gesammelt, mit dem Geld brachte der Bote aber eine Bedingung mit. Gaevert: "Baumeister Karl Friedrich Schinkel hat gesagt: Ihr bekommt zwar das Geld, aber ihr müsst nach meinen Plänen bauen, weil ihr so einen ganzen Kirchturm einspart."

Wie wir heute wissen, wurde Schinkels Kirche gebaut, ein Rundbau für etwa 300 Gläubige. "Die Schinkelkirche war um 1822 eine erste Duftmarke der preußischen Herrschaft", meint Delf Slotta, der Vorsitzende des Kulturrings Bischmisheim und der Stiftung Schinkelkirche. Gaevert, Slotta und Hans Benzulla waren wegen der Schinkelkirche jetzt in Berlin unterwegs. Denn Jürgen Lennartz von der Landesvertretung des Saarlandes hatte nachgefragt und die Schinkelgesellschaft in Berlin ebenfalls. Denn der Mann, dem Bischmisheim seine sehenswerte Kirche verdankt, ist in der Bundeshauptstadt ungefähr das, was Friedrich Stengel im barocken Saarbrücken war. In der Landesvertretung zeigten die Bischmisheimer zunächst Werke aus dem Fotoworkshop Schinkelkirche, dann wandelte die Delegation auf Schinkels Spuren. Auf der Reiseroute stand auch ein Besuch in Glienicke. Dort steht die Schwesterkirche des Bischmisheimer Gotteshauses - fast ein Ebenbild, nur kleiner. al

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