Bis um 16 Uhr Schule

Saarbrücken. Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) hat gestern das am Dienstag von der Landesregierung beschlossene Eckpunktepapier zum Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen vorgestellt. Bisher gibt es im Saarland fünf gebundene Ganztagsschulen, die im Unterschied zu freiwilligen Ganztagsschulen eine verpflichtende Anwesenheit der Schüler an vier Nachmittagen bis 16 Uhr vorsehen

Saarbrücken. Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) hat gestern das am Dienstag von der Landesregierung beschlossene Eckpunktepapier zum Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen vorgestellt. Bisher gibt es im Saarland fünf gebundene Ganztagsschulen, die im Unterschied zu freiwilligen Ganztagsschulen eine verpflichtende Anwesenheit der Schüler an vier Nachmittagen bis 16 Uhr vorsehen. "Der Ausbau von gebundenen Ganztagsschulen ist ein wichtiger Beitrag für eine individuellere Förderung der Kinder, mehr Bildungsgerechtigkeit und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf", sagte Kessler. Parallel sollen weiterhin freiwillige Ganztagsschulen sowie Halbtagsschulen existieren, um Eltern die Wahlfreiheit zu lassen.

Das Eckpunktepapier ergänzt die bisherige rechtliche Grundlage, in dem es nun genau die personellen, pädagogischen und räumlichen Rahmenbedingungen für gebundene Ganztagsschulen festlegt.

Nur wenn die Schul- und Gesamtlehrerkonferenz der betroffenen Schule mehrheitlich der Umwandlung zustimmen, kann der Schulträger einen Antrag beim Bildungsministerium stellen. Neben einem organisatorischen und pädagogischen Konzept muss die betroffene Schule ein warmes Mittagessen anbieten und einen Raumnutzungsplan vorlegen. Für Räume und Ausstattung ist der Schulträger verantwortlich. Das Konzept sehe auch einen flexibleren Tagesablauf mit Nachmittagsunterricht vor. Werde eine Betreuung über 16 Uhr hinaus gewünscht, könne der Schulträger diese einrichten. Die Schulen sollen wählen können, ob sie bis zur achten oder zehnten Klasse Ganztageseinrichtungen sind. Das Land verspricht den Schulen zusätzliche Lehrerstunden. Die Kosten für weiteres "pädagogischens Fachpersonal" wie Sozialarbeiter und Erzieher an Grundschulen tragen Land und Kommunen je zur Hälfte.

Die Kosten für den Ausbau seien in der mittelfristigen Finanzplanung der Regierung vorgesehen. Nächstes Jahr sollen drei Grundschulen sowie drei weiterführende Schulen ausgebaut werden. Bis Ende der Legislaturperiode sollen drei weitere pro Jahr folgen, vorausgesetzt die Schulträger reichen Anträge ein. Zur Zeit lägen zwei Anträge vor, auch ein erstes Gymnasium habe Interesse bekundet, so Kessler.

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