Bis auf eine bleiben alle erhalten

St Wendel · Die Gemeinschaftsschule Namborn läuft aus, im Schuljahr 2014/2015 werden keine neuen Fünftklässler mehr aufgenommen. Alle anderen weiterführenden Schulen im Landkreis bleiben erhalten. Das sieht der Schulentwicklungsplan vor, den der Kreistag gestern einstimmig beschlossen hat.

 Vor dem Aus steht die Gemeinschaftsschule in der Gemeinde Namborn. Foto: B&K

Vor dem Aus steht die Gemeinschaftsschule in der Gemeinde Namborn. Foto: B&K

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Um einen geordneten Schulbetrieb zu gewährleisten, müssen weiterführende Schulen im Saarland in den Klassenstufen fünf bis neun mindestens 220 Schüler haben. So steht es im Schulordnungsgesetz. Ausnahmen sind aber möglich.

Drei von neun weiterführenden Schulen in Trägerschaft des Landkreises erfüllen im St. Wendeler Land dieses Kriterium nicht, die Gemeinschaftsschulen St. Wendel, Namborn und Nonnweiler. St. Wendel und Nonnweiler sollen aber weitergeführt werden, Namborn wird auslaufen. So steht es im Schulentwicklungsplan, den der Kreistag gestern beschlossen hat.

Im SZ-Gespräch erläuterten vor der Sitzung Landrat Udo Recktenwald und Bildungsdezernent Harry Hauch den Plan. Die Gemeinschaftsschule St. Wendel besuchen in den Klassen fünf bis neun zurzeit 194 Kinder und Jugendliche. Da es sich aber um die einzige echte Ganztagsschule im Landkreis handelt, soll diese erhalten bleiben.

Weiter geöffnet bleiben soll auch die Gemeinschaftsschule Primstal. Die liegt zwar mit 117 Schülern deutlich unter den gesetzlichen Vorgaben. Allerdings konnte die Schule in den vergangenen beiden Jahren ihre Anmeldezahlen mehr als verdoppeln, im kommenden Schuljahr werden es 38 Neuzugänge sein. Mit 28 kommen die meisten aus der Gemeinde Nonnweiler selbst, was ebenfalls für die Schule spricht. "Wir können in Primstal zwei Eingangsklassen bilden", sagt Recktenwald. Solange zweizügig eingeschult werden kann, soll die Schule bleiben, bei Einzügigkeit wird sie auslaufen. Recktenwald: "Wir bitten das Land darum, der Schule mehr Zeit zu geben."

Von einer Zweizügigkeit ist die Gemeinschaftsschule Namborn weit weg. Gerade mal 17 Kinder besuchen zurzeit die fünfte Klasse, 21 die künftige. Von 50 Viertklässlern der Namborner Grundschulen hat sich nur ein gutes Dutzend an der weiterführenden Schule im Ort angemeldet. Insgesamt gibt es noch 145 Schüler der 5. bis 9. Klasse.

"Wir schlagen vor, in Namborn ab dem Schuljahr 2014/2015 nicht mehr einzuschulen", erklärt Recktenwald. Bei drei Elternabenden habe man darüber informiert, auch mit Bürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden geredet.

Die Unterstufe (Klassen 5 und 6) kann laut Recktenwald in Namborn durchlaufen, wenn genügend Kinder mitmachen. So müssen dies bei den Neuzugängen mindestens 15 der 21 Kinder wollen. Die neu angemeldeten Kinder können aber auch geschlossen an die Gemeinschaftsschule St. Wendel gehen, als Halbtagsklasse. Sie können sich aber auch an anderen Schulen anmelden.

Wie sieht es für die Schüler der höheren Klassen in Namborn aus? Ab der der Klasse 8 können die Schüler bis zum Schluss in Namborn unterrichtet werden, nach der Klasse 6 werden sie wegen der anstehenden Differenzierung wechseln müssen. Mit den Sommerferien 2015 endet laut Harry Hauch der Schulbetrieb in Namborn.

Da in St. Wendel und Namborn beide Schulleiter in den Ruhestand gehen, schlägt der Kreis vor, dass Namborn bis zum Auslaufen unter das Dach von St. Wendel kommt und es nur noch einen Schulleiter gibt.

Den Schulentwicklungsplan hat eine Arbeitsgruppe entwickelt, in der auch die Kreistagsfraktionen vertreten waren. Diese und der Schulausschuss haben diesem zugestimmt. Das hat auch der Kreistag gestern getan. Einstimmig. Ein Bericht über die Diskussion in diesem Gremium folgt.

Der Plan wird nun dem Bildungsministerium vorgelegt, das diesem zustimmen muss. Laut Recktenwald habe man diesen aber schon in enger Absprache mit dem Ministerium entwickelt.

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