(ko) Wie soll man etwas schützen, von dem man nicht einmal weiß, dass es da ist? „Geht nicht“, sagt Rolf Klein, Vorstandsmitglied der naturforschenden Gesellschaft des Saarlandes „Delattinia“. Auch darum veranstaltet die „Delattinia“ in Kooperation mit dem Saar-Umweltministerium vom Freitag, 8. Juni, bis Sonntag, 10. Juni, den Tag der Artenvielfalt in Birigen (Rehlingen-Siersburg). Der Tag findet seit mehr als einem Jahrzehnt immer an unterschiedlichen Orten im Saarland statt. Das Ziel: auf den Schwund der Artenvielfalt aufmerksam machen und „zeigen, was wir noch an Arten haben und welche wir schützen sollten“, erklärt Klein. Gerade das Vorkommen von Insekten und Tagfaltern im Saarland gehe spürbar zurück. Auch wegen der Intensivierung der Landwirtschaft und der laut Klein fehlenden Rücksichtnahme der EU-Agrarpolitik auf die Natur- und Pflanzenwelt. „Die Wiesen sind nicht mehr blütenreich. Noch vor 20 Jahren konnte man problemlos bei einem Spaziergang einen Blumenstrauß pflücken, das ist heute kaum noch möglich“, sagt Klein. Die EU habe etwa die finanzielle Förderung für Landwirte eingestellt, die auf ihrem Acker Brachen zulassen. „Das wirkt sich direkt auf Vögel und Insekten aus. Sie sind bei der Nahrungssuche von nicht regelmäßig gemähten Flächen abhängig und finden kaum noch welche“, so Klein. Jeder, sagt er, könne mit seinem Verhalten dazu beitragen, die Umwelt zu schützen: Wildblumen auf dem Balkon oder im Garten anpflanzen, Verpackungen beim Einkaufen meiden und regionale Produkte kaufen. Klein: „Wenn viele nur einen kleinen Beitrag leisten, kann sich viel verändern.“

Tag der Artenvielfalt von Freitag bis Sonntag in Biringen. Termine: Freitag, 21 Uhr bis 22.30 Uhr, Nacht-Exkursion mit Fledermaus-Bestimmung, Treffpunkt: Dorfgemeinschaftshaus Biringen (Heinrich Wirth-Straße), Samstag, 17 Uhr, Präsentation der Ergebnisse des Expertentages im Dorfgemeinschaftshaus mit anschließendem Grillen, Sonntag, Exkursion Artenvielfalt „Rund um Biringen“, 10 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Biringen.