Biogasanlage kurz vor dem Start

Lebach. Alternative Pflanzen statt Mais, Energieverlust, wohin mit den Gärresten - dies waren nur einige der Fragen, die Besucher beim Infoabend der Ökostrom Biogas Lebach GmbH stellten. Diese hatte Interessierte ins Rathaus eingeladen. Zuvor gaben Markus Probst und Heiko Hildebrandt einen Überblick über die Biogasanlage, die derzeit in Lebach zwischen Hahn und Tanneck gebaut wird

Lebach. Alternative Pflanzen statt Mais, Energieverlust, wohin mit den Gärresten - dies waren nur einige der Fragen, die Besucher beim Infoabend der Ökostrom Biogas Lebach GmbH stellten. Diese hatte Interessierte ins Rathaus eingeladen. Zuvor gaben Markus Probst und Heiko Hildebrandt einen Überblick über die Biogasanlage, die derzeit in Lebach zwischen Hahn und Tanneck gebaut wird.Die Ökostrom Biogas Lebach GmbH hatte im Vorfeld eine Online-Umfrage durchgeführt, die allerdings auf geringes Interesse gestoßen sei. Darin ging es um Themen wie Geruchs- und Verkehrsbelästigung, Nahrungsmittel und Wärmeentwicklung.

Die Lebacher Anlage werde mit einem Drittel Gülle und Festmist sowie mit zwei Drittel Maissilage betrieben. 20 000 Tonnen insgesamt werden pro Jahr dazu gebraucht, was einer Anbaufläche von 400 Hektar entspreche. 16 000 Tonnen Gärreste bleiben als Düngemittel zurück. Hildebrandt schilderte den Zuhörern den Kreislauf von der Vorgrube über die Fermenter, von denen das freiwerdende Methan in Blockkraftheizwerke am Krankenhaus und an der Schule eingespeist wird.

20 Landwirte habe die Biogas Lebach GmbH unter Vertrag. Diese würden, nach Angaben von Hildebrandt, 15 bis 20 Prozent ihrer zu bewirtschafteten Flächen für den Maisanbau nutzen. Mit dem Vertrag zur Anlieferung hätten sich die Landwirte im Gegenzug verpflichtet, Gärreste als Düngemittel zu verwenden. Als Beispiel nannte Hildebrandt: "Wer 500 Tonnen liefert, nimmt 400 Tonne Gärreste zurück." Auch seien ihre Vertragspartner aus dem Bereich Eppelborn angehalten, nicht durch die Tholeyer Straße zu fahren, sondern den Weg über die Bundesstraße zu nehmen, um die Verkehrsbelästigung zu reduzieren.

Auf alternativen Pflanzenanbau (Wildkräuter) angesprochen, um einer Vermaisung entgegenzuwirken, erklärte Hildebrandt, dass diese Versuche bekannt seien, man dies auch verfolge, aber es noch nicht ausgegoren sei. Er könne dies den Landwirten nicht guten Gewissens empfehlen. Der verstärkte Maisanbau stelle auch für die Jäger ein Problem dar. Die Wildschweine würden dadurch besser an "schmackhafte" Nahrung rankommen. Wer zahle dann den Schaden, fragte ein Besucher. Oder wer komme für die Feldwege auf, da diese jetzt durch das Befahren der großen Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen würden?

Die Lebacher Anlage soll im Winter unter voller Auslastung gefahren werden, in den Sommermonaten soll versucht werden, diese um vielleicht die Hälfte herunterzufahren. Doch das werde sich genau erst nächsten Sommer zeigen.

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