Biogas-Anlage wird biosphärentauglich

Blieskastel/Mandelbachtal. Die rund 30 Landwirte, die in naher Zukunft die von den Stadtwerken Bliestal und ihrem Partner, dem Energieunternehmen Enovos, auf der Gemarkung von Erfweiler-Ehlingen hinter dem neuen Edeka-Markt an der B 423 geplante Biogas-Anlage beliefern sollen, bekamen oder bekommen in diesen Tagen Post

Blieskastel/Mandelbachtal. Die rund 30 Landwirte, die in naher Zukunft die von den Stadtwerken Bliestal und ihrem Partner, dem Energieunternehmen Enovos, auf der Gemarkung von Erfweiler-Ehlingen hinter dem neuen Edeka-Markt an der B 423 geplante Biogas-Anlage beliefern sollen, bekamen oder bekommen in diesen Tagen Post. Es sind die Vertragsentwürfe, nach denen sie die pflanzlichen "Zutaten" anbauen und liefern sowie Dünger abnehmen werden. Die Briefe sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Stadtwerke Bliestal als 51-prozentiger Mehrheitseigner der zukünftigen Betriebsgesellschaft zuversichtlich sind, die in der Bevölkerung und bei Umweltorganisationen nicht unumstrittene Anlage in absehbarer Zeit bauen zu können. Der Optimismus nährt sich aus der Einigung mit dem Umweltministerium, das die Anlage letztendlich genehmigen muss. Am Mittwoch kommender Woche soll in Saarbrücken ein "Eckpunktepapier" vorgestellt werden, nach dessen Vorgaben die Stadtwerke für das Ministerium genehmigungsfähig planen und bauen können. Details des Papiers wollte Stadtwerke-Geschäftsführer Bernhard Wendel im Vorfeld der Präsentation noch nicht verraten. Im Kern drehten sich die Wünsche des Ministeriums jedoch darum, die Anlage mehr an die Bedürfnisse der Biosphärenregion anzupassen. Er wird keine Standard-Anlage geben, sondern eine Anlage in der Mindestgröße, die aufgrund der teuren und komplizierten Aufbereitungstechnik nötig ist, um gerade noch wirtschaftlich arbeiten zu können. Der Mais-Anteil an der Anbau-Fläche wird auf 40 Prozent festgeschrieben. Die Einhaltung dieser Vorgabe soll kontrolliert werden. Zum Vergleich: Am wirtschaftlichsten würde eine Biogas-Anlage mit einem Mais-Anteil von 100 Prozent arbeiten. "Da sind wir an die Schmerzgrenze der Wirtschaftlichkeit gegangen. Bei 8,5 Millionen Euro Investitionskosten und 1,65 Millionen Euro jährlichen Betriebskosten können wir nur eine Rendite von vier bis fünf Prozent erwarten", so Wendel.In den kommenden Wochen plant Wendel eine Informationskampagne mit Broschüren und Podiumsdiskussion über die Pläne. Noch vor den Sommerferien soll der Gemeinderat Mandelbachtal über die Änderung des Flächennutzungsplanes entscheiden. Dann kommen Planungs- und Genehmigungsphase. Ab Mitte 2012 könnte gebaut werden. "Wir sind bis

an die Schmerz-

grenze der Wirtschaftlich-

keit gegangen."

Bernhard Wendel, Stadtwerke Bliestal

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