Bilder eines Malers, der malte und verkaufte

Wadgassen. Bestens erhalten, ohne Stockflecken im brüchigen Papier, hat sich bei Bernd Gröhn (Foto: SZ) eine kleine historische Kostbarkeit erhalten: Eine Doppelkopf-Fibel, die sein Vater Heinz Gröhn, ein Maler, 1944 in der heutigen Partnerstadt von Saarlouis, Saint-Nazaire am französischen Atlantik, illustriert hat

 Gröhn nach Canaletto.

Gröhn nach Canaletto.

 Heinz Gröhn malt um 1960 nach Canaletto. Fotos: SZ/Gröhn

Heinz Gröhn malt um 1960 nach Canaletto. Fotos: SZ/Gröhn

 Bernd Gröhn

Bernd Gröhn

 Der Maler Heinz Gröhn studierte an der Kunstakademie Berlin.

Der Maler Heinz Gröhn studierte an der Kunstakademie Berlin.

Wadgassen. Bestens erhalten, ohne Stockflecken im brüchigen Papier, hat sich bei Bernd Gröhn (Foto: SZ) eine kleine historische Kostbarkeit erhalten: Eine Doppelkopf-Fibel, die sein Vater Heinz Gröhn, ein Maler, 1944 in der heutigen Partnerstadt von Saarlouis, Saint-Nazaire am französischen Atlantik, illustriert hat. Die ersten 50 Exemplare, so ist in der in Guerande gedruckten Spielanleitung zu lesen, sind von Hand illustriert. Die Soldaten im eingeschlossenen Saint-Nazaire hatten Zeit. Das Büchlein will Gröhn der Ausstellung mit Bildern seines Vaters in der Wadgasser Filiale der Volksbank Saarlouis noch hinzufügen. Heinz Gröhn (1911 geboren in Berlin, 1976 gestorben in Kirchheim-Teck) war gelernter Kunstmaler. In den 30er Jahren schloss er ein Studium an der Kunstakademie in Berlin ab. Ab 1939 arbeitete er als Trickfilmzeichner in Berlin, dann als Grafiker bei Siemens. Nach dem Kriegsdienst kam er nach Kirchheim-Teck in Baden-Württemberg; arbeitete ab 1951 als Trickfilmzeichner vor allem für Werbefilme in Stuttgart. Das "Äffle" des süddeutschen Rundfunks hat er mit bearbeitet."Malen und verkaufen"Und nach dem Krieg malte er, um Bilder zu verkaufen, "nach der manchmal schmerzhaften Devise Malen und Verkaufen", wie sein Sohn berichtet. Arbeiten überwiegend der 50er und 60er Jahre sind in Wadgassen zu sehen. Pastelle, Öl. "Irgendwo angelehnt an der realen Welt, nicht fotografisch abgebildet, ein Spieraum in Kontur und Farbe, eine gewisse Spannungsfreiheit von Farbe, Bild und Form", beschreibt Sohn Bernd Gröhn den Duktus der eigenständigen Bilder seines Vaters: Landschaften, Orte seiner damaligen Umgebung vor allem. Der Berliner Max Liebermann inspirierte ihn besonders. Die Arbeiten verraten den akademisch geschulten Maler.Und er malte auch nach großen Meistern: Utrillo, Canaletto zum Beispiel, oft in viel größeren Formaten als die Originale. Auch davon ist in Wadgassen einiges ausgestellt. Dass die Bilder nun in Wadgassen zu sehen sind, verdankt sich dem Umstand, dass Bernd Gröhn aus familiären Gründen hierher zog; seine Frau stammt von hier.

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