Bild vom Schloss hat sich "erdichtet"

Homburg. Märchenhaft und mythisch, von Geheimnissen und Legenden umwoben, auf jeden Fall aber unvorstellbar prunkvoll und beispiellos luxuriös: Bis auf den heutigen Tag hat Schloss Karlsberg nichts von seiner Faszination eingebüßt, obwohl mehr als zwei Jahrhunderte nach der Zerstörung bis auf wenige, unspektakuläre Überbleibsel kaum mehr etwas davon erhalten ist

 Obwohl nur noch wenige Reste vom Schloss Karlsberg erhalten sind - wie hier die Ruine der Orangerie - lebt der Mythos der barocken Prunkresidenz bis auf den heutigen Tag weiter. Foto: Martin Baus

Obwohl nur noch wenige Reste vom Schloss Karlsberg erhalten sind - wie hier die Ruine der Orangerie - lebt der Mythos der barocken Prunkresidenz bis auf den heutigen Tag weiter. Foto: Martin Baus

Homburg. Märchenhaft und mythisch, von Geheimnissen und Legenden umwoben, auf jeden Fall aber unvorstellbar prunkvoll und beispiellos luxuriös: Bis auf den heutigen Tag hat Schloss Karlsberg nichts von seiner Faszination eingebüßt, obwohl mehr als zwei Jahrhunderte nach der Zerstörung bis auf wenige, unspektakuläre Überbleibsel kaum mehr etwas davon erhalten ist. Dass die Erinnerung an die prächtige Residenz nordöstlich von Homburg nach wie vor lebendig ist, dafür haben im Laufe der Jahrhunderte vor allem die Literaten gesorgt.In Gedichten und Romanen, in Novellen und Briefen, in Biografien und in trivialen Erzählungen haben sie ein Bild von Schloss Karlsberg "erdichtet", das nicht unbedingt mit der historischen Wahrheit übereinstimmt, dass aber die Vorstellung davon bis heute entscheidend prägt. Auf welche Weise das Sujet "Schloss Karlsberg" von Schriftstellern und Poeten jedweder Art und Epoche verarbeitet wurde, das ist das Thema des Sonderheftes des "Saarpfalz", das im zurückliegenden Mai vorgestellt wurde.

Auch dass das kommentierte Lesebuch, das von dem Literaturwissenschaftler Reiner Marx erstellt worden ist, binnen kürzester Zeit vergriffen war, zeugt von dem leidenschaftlichen Interesse, das dem Thema entgegengebracht wird. Nun ist das Buch, das den Titel "Dies Feen-Schloß mit seinen Schätzen" trägt - ein Zitat von Adolph Freiherr von Knigge, der im Mai 1793 kurz der Zerstörung den Karlsberg besucht hatte - wieder erhältlich. Die jetzt vorliegende zweite Auflage enthält einige "Verbesserungen", wie im Impressum ausgeführt wird. So konnte beispielsweise der Andreas Textor, der Autor des 1958 erschienenen Fortsetzungsromans "Der Gerechte ist schuldig", als der Kunsthistoriker Wilhelm Weber identifiziert werden. bam

Das 100 Seiten umfassende Buch ist wieder erhältlich im Buchhandel sowie beim Amt für Heimat- und Denkmalpflege des Saarpfalz-Kreises, Zimmer 417, Email: Marianne.Hepp@Saarpfalz-Kreis.de, Tel. (0 68 41) 1 04 84 09. Preis: fünf Euro.

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