Saarbrücken/Merzig. Die Saarbrücker Chansongruppe Die Schoenen war fleißig: Seit Mitte Januar wurde bei den Proben an einem neuen Programm gefeilt, vor ein paar Wochen war im Linslerhof in Überherrn Premiere. Jetzt kommt die Chansonband damit zum Open-Air ans Wasserwerk Simschel.18 neue Chansons, teils in deutscher, teils in französischer Sprache, sind unter dem Titel "Chante la Vie" vereint und bieten nach Auskunft der Schoenen "eine saftige Prise musikalischer Vielfalt", bestehend aus French Pop, American Jazz und Deutschrock, gemixt mit Anklängen an das traditionelle französische Neochanson. Ausgangspunkt der Arrangements, die Die Schoenen in erprobter Manier gemeinsam erarbeitet haben, sind unter anderem Chansons von Sascha Distel, Charles Aznavour und Michel Fugain, nach dessen "Gassenhauer" das neue Programm "Chante la Vie" benannt ist. Dabei bestand die Herausforderung darin, ursprünglich für Bigband geschriebene Titel für die Besetzung Gesang (Anne Schoenen), Guido Allgaier (Gitarre), Jörg Jenner (Bass), Vincent Carduccio (Akkordeon) und Alex Huber (Schlagzeug) herunterzubrechen. Im Fall von Aznavours Erfolgstitel "Tu te laisses aller" ("Du lässt dich gehn") legte Anne Schoenen (Foto: Markus Jungen) Hand an den Text, der nun nicht mehr von einer Frau handelt, die mit den Jahren immer reizloser wird, sondern von einem Mann, der nichts mehr aus sich macht und zum Frühstück in Rippenunterhemd und Jogginganzug erscheint. Um den "ziemlich hässlichen" Aznavour'schen Originaltext zu singen, sei sie dann doch zuviel Frau, sagt Anne Schoenen, die bei vielen anderen Songs jedoch die männliche Perspektive einnimmt. Auch zwei saarländische Songwriter haben am neuen Schoenen-Programm mitgewirkt: Harald Rech und Henrik Geith steuerten eigene Kompositionen bei. Ihrem Publikum empfehlen Die Schoenen "Chante la Vie" als "ein kurzweiliges Programm, das die musikalische Bandbreite und leidenschaftliche Spielfreude der Band auf die große Bühne und die Zuschauerfüße zum Wippen bringt". rae