Bienen waren im Frühjahr fleißig

Heusweiler. Das frühsommerliche Wetter im April und Mai hat den saarländischen Imkern eine überdurchschnittlich gute Honigernte beschert. "Beim ersten Erntedurchgang, der Frühtracht, haben die Imker überwiegend eine spitzenmäßige Ernte erzielt", sagt der Landeschef der saarländischen Imker, Erik Pfänder

 Die Bienen im Saarland waren im Frühjahr besonders fleißig. Dank des guten Wetters produzierten sie viel Honig. Foto: dpa

Die Bienen im Saarland waren im Frühjahr besonders fleißig. Dank des guten Wetters produzierten sie viel Honig. Foto: dpa

Heusweiler. Das frühsommerliche Wetter im April und Mai hat den saarländischen Imkern eine überdurchschnittlich gute Honigernte beschert. "Beim ersten Erntedurchgang, der Frühtracht, haben die Imker überwiegend eine spitzenmäßige Ernte erzielt", sagt der Landeschef der saarländischen Imker, Erik Pfänder. Dank der Warmwetterperiode im Frühjahr konnten die Imker vier Wochen früher den Blüten-, Raps- und Akazienhonig abschleudern. Nach einer Schätzung des Fachzentrums für Bienen und Imkerei im rheinland-pfälzischen Mayen haben die fleißigen Bienen im Schnitt 32 Kilo Honig pro Volk eingeflogen. Im Vorjahr brachte ein Bienenvolk etwa 17 Kilo Honig ein.So genannte Stand-Imker, die ihre Bienenvölker an einem festen Standort belassen, können sich dieses Jahr über besonders fleißige Bienenvölker freuen. "Auf ein Volk kommen etwa 50 Kilogramm Honig", berichtet Pfänder. Auch die Imker im Kreis Saarlouis dürften mit durchschnittlich bis zu 40 Kilogramm Honig pro Bienenvolk zufrieden sein. Ebenfalls gut verlief die Frühtracht-Ernte für die Bienenzüchter im Raum Saarbrücken. Dort flog ein Volk im Schnitt bis zu 40 Kilogramm Honig ein.

Bei der zweiten Honigernte, der Sommertracht, die bis Ende Juli andauerte, müssen viele Imker wegen der häufigen Regenfälle in den vergangenen Wochen dagegen deutliche Einbußen hinnehmen, erklärte Pfänder. Mit der zweiten Honigernte ist der Landesimkerchef alles andere als zufrieden: "So gut, wie es für die Imker bei der ersten Ernte lief, so mies war der zweite Durchgang." Dürftig fiel auch die Honigmenge bei der Edelakazie aus. Dieser Misserfolg sei den vergleichsweise niederschlagsreichen Sommermonaten Juli und Juni geschuldet. "Wenn es regnet, dann fliegen die Honigbienen nicht. Hinzu kommt, dass durch die häufigen Regenfälle die Blüten geschlossen bleiben", erläutert Erik Pfänder die Folgen des verregneten Wetter.

Doch außer der Nässe im Sommer setzte dem Nachwuchs unter den Honigbienen in einigen Landesteilen die amerikanische Faulbrut stark zu. Von der Bienenkrankheit betroffen waren vor allem Bienenvölker in Heusweiler und Köllerbach. Zwar verendeten dadurch keine ganzen Völker, so Pfänder, doch sahen sich einige Imker dadurch veranlasst die kranke Bienen-Brut zu "sanieren". "Das heißt, die Bienen eines Volkes werden über drei Tage isoliert und anschließend wieder in desinfizierte Bienenkästen hineingesetzt", erklärt Pfänder. Mit diesen Hilfsmaßnahmen könnten Imker die Bienenseuche bekämpfen. Der Verzehr des Honigs aus den kranken Bienenvölkern sei aber dank seiner antibakteriellen Wirkung für den Menschen absolut unbedenklich, so Pfänder.

AUF EINEN BLICK

Im Saarland kostet laut Landesimkerverband in diesem Jahr ein 500-Gramm-Glas Honig im Schnitt zwischen vier und sechs Euro. Der Preis richtet sich nach der Sorte und ihrer Qualität. Zum Beispiel kostet ein Glas Obstblüten-Honig etwa vier Euro, ein Glas Akazienhonig etwa fünf Euro. Der Pfand für ein Honigglas beträgt 40 Cent.

Angaben des Deutschen Imkerbundes zufolge gibt es im Saarland 1255 Imker mit rund 7500 Bienenvölkern. bera

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort