Bienen-Sterben macht Imkern im Saarland zu schaffen

Saarbrücken. Bienen gelten als fleißiges Arbeitsvolk. Erheblich geschwächt wird die Honigbiene (Lateinisch, Apis mellifera) im Saarland durch den Parasiten Varroa-Milbe. In diesem Jahr, so Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen, gab es bei den Bienenvölkern im Saarland Verluste von 20 bis 25 Prozent

 Ein mit einem Bienenschleier geschützter Imker betrachtet eine mit Honig gefüllte Wabe. Foto: dpa

Ein mit einem Bienenschleier geschützter Imker betrachtet eine mit Honig gefüllte Wabe. Foto: dpa

Saarbrücken. Bienen gelten als fleißiges Arbeitsvolk. Erheblich geschwächt wird die Honigbiene (Lateinisch, Apis mellifera) im Saarland durch den Parasiten Varroa-Milbe. In diesem Jahr, so Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen, gab es bei den Bienenvölkern im Saarland Verluste von 20 bis 25 Prozent. Das Zentrum in Rheinland-Pfalz betreut saarländische Imker bei Fragen kostenlos. Auch andere Faktoren wie Königinnensterben oder Futterprobleme können die Verluste laut Otten mitverursacht haben. Witterungsbedingt konnte sich die Milbe im Frühjahr und im Sommer stark vermehren. Vor rund 30 Jahren wurde der Parasit, in Bienenvölkern aus Südostasien eingenistet, nach Deutschland eingeschleppt.

Wie aber gelangt die Varroa-Milbe in die Brutzelle der Biene? Nachdem die Königin Eier gelegt hat, sind die Larven eine Zeit lang ungeschützt. Kurz bevor die erwachsenen Bienen die Zellen der Brut verdeckeln, nistet sich die Varroa-Milbe ein, erklärt Otten. Die Lebenserwartung der Biene sinkt und nachdem sie geschlüpft ist, ist sie beispielsweise durch missgebildete Flügel geschwächt.

Mit den organischen Bekämpfungsmitteln Ameisen-, Oxal- und Milchsäure rücken saarländische Imker den Eindringlingen zu Leibe. In die Bienenkiste legt der Imker ein Schwammtuch. Vorher hat dieser auf das Tuch die jeweilige Säure aufgetragen, erklärt Otten. Auf bienenschonende Weise verdunstet das Mittel in der Behausung der fleißigen Vielflieger. Erst nach der letzten Honigernte beginnt die Behandlung, so Otten. In Eppelborn hatte in diesem Jahr ein Imker den Totalverlust seiner Bienenvölker zu beklagen, sagt Herbert Hassel, Vorsitzender des Landesverbands der saarländischen Imker. Alle 15 Völker seien ihm kaputt gegangen. Zu 90 Prozent ist davon auszugehen, dass die Bienen durch Milbenbefall geschwächt worden sind, so Hassel. Zusammenfassend sagt der Chef des saarländischen Imkerverbands: "Dieses Jahr gab es mehr Völkerverluste als sonst." 2007 betrug die Honigernte im Saarland 241 Tonnen. Rund 8000 saarländische Bienenvölker haben den Nektar eingetragen, so Irmgard Foster-Seiwert vom Fachbereich Honig des Saar-Imkerverbands.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort