Bienen produzieren nicht nur Honig

Selbach · Die Informationstafeln sind aufgestellt, jetzt fehlen nur noch die Besucher: In Selbach können Kinder auf dem Bienenlehrpfad des Premiumwanderwegs „Nahequelle-Pfad" Spannendes über die Insekten lernen.

 Michael Jost, Dieter L'Hoste, Werner Jost und Horst Krammes (v.l.) stellen eine Infotafel am Bienenlehrpfad auf. Foto: Eva Reinhard

Michael Jost, Dieter L'Hoste, Werner Jost und Horst Krammes (v.l.) stellen eine Infotafel am Bienenlehrpfad auf. Foto: Eva Reinhard

Foto: Eva Reinhard

"Links. Ihr müsst mehr nach links", ruft Werner Jost vom Imkerverein Region Bostalsee seinen Kollegen Michael Jost und Dieter L'Hoste zu, die eine rund zwei Meter hohe Holztafel am "Nahequelle-Pfad" aufstellen. Als die beiden Handwerker schließlich ihren Standpunkt ändern, lobt Jost: "Gut. Jetzt steht sie besser". Und schon zücken die Helfer Horst Krammes, Werner Gores, Gerd Dietrich und Hermann-Josef Scherer Wasserwaage, Kantholz und Vorschlaghammer, um die Tafel mit Metallstangen im Boden zu befestigen.

"Wir stellen hier sieben Infotafeln für den neuen Bienenlehrpfad auf", erklärt der Vorsitzende des Imkervereins Region Bostalsee, Michael Jost. Dieser erstreckt sich auf rund 750 Metern innerhalb des neuen Kinder-Premiumwanderweges an der Nahequelle in Selbach. Kinder sollen dabei spielerisch mit Stationen wie dem Bienenlehrpfad, einem Bücherbaum, einem Insektenhotel, einer Orchideenwiese sowie einem "Aktionspunkt Nahequelle" mit Wildgehege, Nahequelle, Schutzhütte und Spielplatz die Natur erleben und zum kleinen Forscher werden.

Länge und Standort der Station Bienenlehrpfad haben dabei die Gemeinde Nohfelden, der Obst- und Gartenbauverein Selbach, der Heimat- und Verkehrsverein Selbach und der Selbacher Ortsvorsteher Alois Wilhelm festgelegt. "Auf sieben Hinweisschildern, die vom Deutschen Imkerbund herausgegeben wurden, finden Besucher hier nun Infos zu allem, was zum Volksleben der Bienen gehört", beschreibt Jost. Es werde unter anderem erklärt, welche verschiedenen Bienenarten es gebe oder welchen Nutzen die kleinen Tiere bringen. "Bienen produzieren ja nicht nur Honig, sondern es gibt beispielsweise auch Wachs", so der 40-Jährige. Damit die Texte für Besucher direkt gut sichtbar seien, sind die Infoschilder in große Douglasienholz-Tafeln integriert, die Horst Künzer geplant habe. Die Herstellung habe schließlich ein Schreiner aus der Region übernommen. Wichtig sei bei der Optik der Tafeln, dass diese sich gut in den Wanderweg integrierten. Daher sollte das Holz auch naturbelassen bleiben. "Wir haben beispielsweise ökologische Farbe verwendet", so der Türkismühler. Finanziert werden konnten die Hinweisschilder dadurch, dass der Verein für Projekte vom Landkreis sowie von den Jagdgenossenschaften Walhausen und Gonnesweiler unterstützt werde.

Als weiterer Bestandteil des Bienenlehrpfades ist neben den Tafeln künftig auch ein Schauvolk im letzten Drittel des Weges geplant. "Wir wollen generell dafür sensibilisieren, dass Bienen immer seltener werden und dass man keine Angst vor ihnen haben sollte", beschreibt Jost. Daher sei man auch froh darüber, dass der Standort des Pfades am Wildgehege in Selbach liege. "Hier sind viele Familien mit Kindern zu Besuch. So können diese von klein auf lernen, dass Bienen auch nützlich sind", fasst der Imker das Projekt zusammen.

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