Biblische Motive in Stein gehauen

Wustweiler/Furpach. Seit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche von Wustweiler sind mittlerweile schon 77 Jahre vergangen. Für einen Großteil dieser Zeit musste sie ohne ein Taufbecken auskommen. Denn dieses gilt schon seit mehr als 40 Jahren als verschollen

 Michaela Groß von der Natursteinwerkstätte Thome und Groß in Furpach arbeitet an dem 1,10 Meter hohen Taufbecken. Foto: Björn Heib

Michaela Groß von der Natursteinwerkstätte Thome und Groß in Furpach arbeitet an dem 1,10 Meter hohen Taufbecken. Foto: Björn Heib

Wustweiler/Furpach. Seit dem Bau der Herz-Jesu-Kirche von Wustweiler sind mittlerweile schon 77 Jahre vergangen. Für einen Großteil dieser Zeit musste sie ohne ein Taufbecken auskommen. Denn dieses gilt schon seit mehr als 40 Jahren als verschollen."Das musste sich ändern, denn in eine Kirche gehört nun mal ein Taufstein mit Becken", so Pastor Günter Hirschauer, der sich bislang mit einem kleinen Taufkessel zufriedengeben musste. Aus diesem Grund gab er bei der befreundeten Bildhauer-Meisterin Michaela Groß im vergangenen Jahr den Bau eines neuen Beckens in Auftrag.

Freie Hand bei Gestaltung

Seit dem Winter ist die Besitzerin der Natursteinwerkstätte Thome und Groß in Furpach nun mit der Modellierung des neuen Taufsteins beschäftigt. Dabei lässt ihr Günter Hirschauer bei der Gestaltung völlig freie Hand: "Ich durfte die Entwürfe selber machen und auch die Form selbst gestalten", erklärt Michaela Groß, die für Günter Hirschauer schon unter anderem den Kreuzweg im Außenbereich der Katholischen Kirche von Dirmingen entworfen hatte.

Eingearbeitet in den einen Meter und zehn Zentimeter hohen Taufstein hat sie biblische Motive wie den Lebensbaum, Adam und Eva im Paradies, die Kreuzigung Jesu sowie den Jakobsbrunnen. "Es fehlt jetzt noch eine Kupferwanne, die in den Taufstein eingelassen wird und ein Bronzedeckel, den ich noch modellieren werde", schildert Michaela Groß den Arbeitsfortschritt. Bis Anfang August wolle sie dann die Arbeiten, bei denen ihr ein Geselle hilft, am neuen Taufstein abgeschlossen haben.

Der Bau des kostenintensiven Steins wurde erst durch die finanzielle Hilfe seitens der Katholischen Frauengemeinschaft Wustweiler ermöglicht. "Es gab in Wustweiler früher eine Frauengemeinschaft, die durch Theatervorstellungen viele Gelder eingespielt hat. Der Verein wurde aufgelöst, vor drei Jahren haben wir die KFD Wustweiler neu gegründet", erläutert Marlene Kolling von der KFD. "Das durchs Theater eingespielte Geld war noch übrig und wir haben es dem Pfarrer für einen neuen Taufstein gespendet."

Einsegnung am 1. August

Die Herz-Jesu-Kirche war nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1934 mit einem Taufstein ausgestattet, der jedoch vor langer Zeit verschwunden ist. "Ende der 60er Jahre starb der erste Pfarrer der Kirche, Pastor Schulz. Die Kirche wurde vom Nachfolger, Pastor Heinrich Barth, zu dieser Zeit renoviert", schildert Marlene Kolling. Spätestens seit der Zeit der Renovierung fehlte der Taufstein in der Kirche und wurde bis heute nicht wiedergefunden.

Nun wird die lange Zeit ohne Taufbecken in der Herz-Jesu-Kirche in Wustweiler bald Geschichte sein, denn in der ersten Augustwoche soll der neue Stein im Gotteshaus von Wustweiler installiert werden. Im Rahmen einer Kindtaufe wird dann der bald in den Ruhestand tretende Pastor Günter Hirschauer den Taufstein einsegnen.

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