Bibberndes Warten bei heißer Übung

Eckelhausen · Übungen sind dafür da, um gewappnet zu sein, wenn's brennt. Das war auch Sinn und Zweck des Einsatzes am Bostalsee kurz vor der Eröffnung.

 Zittern statt Schwimmen im Spaßbad. Für die leichtbekleideten Badegäste war die Feuerwehrübung eine echte Herausforderung. Fotos: Zimmermann

Zittern statt Schwimmen im Spaßbad. Für die leichtbekleideten Badegäste war die Feuerwehrübung eine echte Herausforderung. Fotos: Zimmermann

 Feuerwehr kommt am Ursprung des angenommenen Brandes an.

Feuerwehr kommt am Ursprung des angenommenen Brandes an.

 Center Parcs-Mitarbeiter bringen sich bei der Übung in Sicherheit.

Center Parcs-Mitarbeiter bringen sich bei der Übung in Sicherheit.

 Die Feuerwehr rückt mit mehreren Wagen zum Einsatzort an. Im Ferienpark wird der Ernstfall geprobt.

Die Feuerwehr rückt mit mehreren Wagen zum Einsatzort an. Im Ferienpark wird der Ernstfall geprobt.

Das Haus brennt, die Bediensteten sind gerettet, Besucher brennen lichterloh. Zugegeben: Die Darstellung ist leicht überspitzt. Aber bei einem wirklichen Notfall hätte die Situation für den ein oder anderen schon durchaus brenzlig werden können.

Was war passiert? Wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung des Ferienparks am Bostalsee probte die Nohfelder Feuerwehr mit dem Betreiber Center-Parcs den Notfall. Und das war gut so. Denn die Übung brachte noch einige Ösen zutage. Gegen 17.30 Uhr schrillte der Alarm. Vielmehr: hätte er schrillen sollen. Statt dessen dröhnte eine Endlosschleifenansage durch die Restaurants, den Supermarkt und das Bad im Zentralgebäude. Recht unverständlich verkündete die Stimme: "Sollten Sie eine Gefahr für sich und andere bemerken, alarmieren Sie Ihr Umfeld und verlassen Sie das Gebäude. Wir bitten Sie um erhöhte Aufmerksamkeit im Bereich Ihres Umfeldes." Immer und immer wieder erklang ohrenbetäubend das Band aus den Lautsprechern. Ungläubig blickten die Gäste zur Decke. Und blieben sitzen.

Kurz darauf huschten Bedienstete mit schwarzer Robe aus der Küche und hinter den Tresen in einer Reihe hinaus ins Freie auf den Vorplatz. Die Besucher - sie blieben sitzen. Bis eine Bedienung nach einigen Minuten mit eingeschweißtem Fluchtplan von Tisch zu Tisch ging und die Kunden höflich nach draußen bat. Den wenigsten wurde in diesem Moment bewusst, dass es sich um eine Rettungsübung handelte.

Vor dem Portal in Richtung See angekommen, ging es nach einer Verschnaufpause weiter: auf einen von drei Seiten umbauten Hof genau des Gebäudes, das laut Brandschutzübungsplan in Flammen stand. Dort trafen die Besucher des gastronomischen Zirkels auf bibbernde Gestalten, die das Hallenbad in Badehose und Bikini verlassen hatten. Um sie herum hüpfte eine junge Animateurin im Erdbeerkostüm, forderte die Gestrandeten auf, zwecks Wärmezufuhr es ihr gleich zu tun. Mit überschaubarem Erfolg. Statt dessen erhielten sie nun Wärmefolien.

Unterdessen postierten sich zahlreiche Feuerwehrwagen im Umfeld des großen Gebäudekomplexes. Daniel Gisch, Pressesprecher der Nohfelder Feuerwehr: "77 Leute aus den Löschbezirken Nohfelden, Bosen-Eckelhausen, Eiweiler, Gonnesweiler, Selbach, Sötern und Wolfersweiler waren mit 13 Fahrzeugen da." Der angenommene Zwischenfall, zu dem sie ausgerückt waren: Brand im Keller mit drei Verletzten. Bis 19.30 Uhr dauerte das Prozedere, dann rückten die Wehren wieder ab. Die Gäste durften um einiges früher wieder ins Haus zurück. Nach der Manöverbesprechung ist laut Gisch klar: "Die Zusammenarbeit mit Center-Parcs funktioniert gut. Aber Abläufe sind noch zu verbessern." Eine weitere Übung stehe nach bisherigen Plänen im September an. Dann im Normalbetrieb. Jetzt waren rund 800 Gäste vor dem offiziellen Startschuss am Samstag zum Probewohnen da.

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