Bezirksrat: Brunnen soll nicht mehr nach Oscar Orth benannt sein

Ensheim. Der "Ensheimer Brunnenweg" hat das Zeug zum Premium-Wanderweg. Das finden die Mitglieder des Vereins "Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal". Und so haben sie der Stadtverwaltung, die solche Premium-Wanderwege schaffen will, den Brunnenweg dafür vorgeschlagen. In der letzten Sitzung 2011 befasste sich der Bezirksrat Halberg mit diesem Vorhaben

Ensheim. Der "Ensheimer Brunnenweg" hat das Zeug zum Premium-Wanderweg. Das finden die Mitglieder des Vereins "Freunde der Brunnen im Ensheimer Tal". Und so haben sie der Stadtverwaltung, die solche Premium-Wanderwege schaffen will, den Brunnenweg dafür vorgeschlagen. In der letzten Sitzung 2011 befasste sich der Bezirksrat Halberg mit diesem Vorhaben.Die SPD-Fraktion begrüßt die Aufwertung dieses zirka 14,5 Kilometer langen Weges und dankt den Brunnenfreunden ausdrücklich für ihre engagierte Arbeit. "In vielen Arbeitsstunden haben die Bürger die Brunnen restauriert", sagte der Fraktionschef Burkard Maurer. Die Feste der Brunnenfreunde im Ensheimer Gelösch seien immer gut besucht gewesen. Maurer fordert, der Premiumwanderweg müsse als Tourismusmagnet vermarktet werden. Deshalb gehöre dieses Kleinod ins Internet und in Broschüren. Für die Sozialdemokraten im Bezirksrat ist allerdings absolut klar, dass die veranschlagten 14 000 Euro aus der Stadtkasse erst dann fließen dürfen, wenn der nach dem umstrittenen Arzt benannte "Oscar-Orth-Brunnen" umbenannt wird - oder aber der Weg künftig nicht mehr an diesem Brunnen vorbeiführt.

Orth (1876-1958) wird für mehrere hundert Zwangssterilisationen in der NS-Zeit verantwortlich gemacht. Der Medizinier leitete damals die chirurgische Abteilung im Landeskrankenhaus Homburg.

"Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen NPD-Verbotsdebatte und des rechten Terrors ist für uns Sozialdemokraten klar, dass eine solche Namensgebung absolut inakzeptabel ist", sagte SPD-Fraktionsvize Detlev Rauen. Alle im Rat vertretenen Parteien und Fraktionen folgten diesen Bedingungen der SPD-Fraktion einstimmig. al

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