Gersweiler/Klarenthal. Seit dem 3. Oktober ist der ärztliche Bereitschaftsdienst am Wochenende und an Feiertagen für die Stadtteile Gersweiler und Klarenthal neu geregelt. Für die Bürger der beiden Stadtteile besteht jedoch immer noch weitgehend Unklarheit, wie im Bezirksrat West zu hören war. Deshalb beantragte Klaus Leismann (Bündnis 90/Die Grünen), das Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen. Es sei nämlich in der Bevölkerung der Eindruck entstanden, dass für Notfälle allein und ausschließlich die neu eröffnete Bereitschaftsdienstpraxis am St. Michaels-Krankenhaus in Völklingen zuständig sei, wenn es schneller und qualifizierter ärztlicher Hilfe bedarf. Dass dieses Krankenhaus von Gersweiler und Klarenthal aus nur sehr schlecht, und vor allem sehr umständlich mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erreichen ist, habe für Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Bezirksbürgermeister Claus Theres, selbst Arzt von Beruf, stellte klar: "Nach wie vor besteht freie Arztwahl. Jeder Patient entscheidet für sich, welcher Klinik er den Vorzug einräumt." Für Theres bedeutet die neue Regelung dennoch eine deutliche Verbesserung der medizinischen Versorgung. "Bisher regelten die ortsansässigen Arztpraxen den Wochenenddienst. Dieses Verfahren erwies sich im Laufe der Jahre als nicht optimal", erklärte er. Einen besonderen Vorteil biete die neue Regelung auch dadurch, dass ein 24-Stunden-Hausbesuchsdienst gewährleistet wird. Es wird also kein Patient gezwungen, die Bereitschaftsdienstpraxis am Michaels-Krankenhaus aufzusuchen. Für Hausbesuche ist jedoch diese Praxis zuständig. Sollte die Situation allerdings als sehr ernst empfunden werden und möglicherweise Lebensgefahr bestehen, steht die Rettungsleitstelle Winterberg mit ihrem Notarztsystem, wie zum Beispiel mit dem Hubschrauber Christoph 16, zur Verfügung, der über die Rufnummer 19222 zu erreichen ist. Aber auch Feuerwehr und Polizei helfen in solchen Fällen über die Rufnummern 112 und 110 weiter.