Bewegung auf dem Klosterberg

Wörschweiler · Um das Nerother-Haus in Wörschweiler schon vor der geplanten Sanierung in Teilen wieder begehbar zu machen, spricht sich Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger für einen Zwischenlösung aus.

 Aus der Ferne betrachtet, ist auf dem Klosterberg in Wörschweiler alles in Ordnung. Doch immer noch sind sich die Stadtverwaltung und Wörschweilers Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger uneins über das weitere Vorgehen rund um die Sperrung. Foto: Thorsten Wolf

Aus der Ferne betrachtet, ist auf dem Klosterberg in Wörschweiler alles in Ordnung. Doch immer noch sind sich die Stadtverwaltung und Wörschweilers Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger uneins über das weitere Vorgehen rund um die Sperrung. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Gibt es im Streit um die Sperrung des Nerother-Hauses auf dem Wörschweiler Klosterberg Bewegung? Nach wie vor ist das auch als Klosterhaus bezeichnete Gebäude komplett gesperrt. Und nach wie vor schirmt ein Bauzaun das rund 300 Jahre alte Anwesen ab. Es gilt ein generelles Zutrittsverbot, nachdem die Bauverwaltung der Stadt Homburg das denkmalgeschützte Gebäude Anfang Oktober wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt hatte (wir berichteten mehrfach).

Also alles wie gehabt? Womöglich nicht: Anlässlich der Sitzung des Wörschweiler Ortsrats am Dienstagabend brachte Reinhold Nesselberger eine "kleine Lösung" ins Gespräch. Die solle es recht schnell ermöglichen, zumindest das Erdgeschoss als Aufenthaltsbereich und Lagerraum wieder nutzen zu können. Und auch die Toiletten-Anlage könnte vielleicht wieder in Betrieb genommen werden. Basis für diese Einschätzung Nesselbergers sei ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten, das aus seiner Sicht der Einschätzung der Homburger Bauverwaltung zum Zustand des Hauses widerspreche. Auch sei inzwischen ein "leichtes Einlenken der Stadtverwaltung zu erkennen". So habe Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner erklärt: "Wenn jemand mit schmalem Geld da was bewegen kann, dann kann er sich bei mir melden."

Hier scheint Nesselberger die Chance für eine Übergangslösung zu sehen. So sei es auf Basis seines Gutachtens im Grundsatz als erste Sanierungsmaßnahme nur nötig, Balken mit Zurrgurten zu fixieren. "Solche Zurrgurte gibt es für 120 Euro im Baumarkt. Und dann ist das absolut standsicher." Natürlich bliebe bei einem solchen Vorgehen die obere Etage weiterhin gesperrt. Aber eine solche "Winterlösung" könne zumindest bedeuten, schon vor der Umsetzung der geplanten, großen Komplett-Sanierung des Klosterhauses zumindest Teile des Gebäudes im Erdgeschoss wieder zugänglich zu machen. Auch der Bauzaun könne so verschwinden.

Morgen soll es ein Treffen in "kleiner Runde" geben. Nesselberger: "Ich hoffe, dass wir dann dieses erste Ziel mit der Wiederöffnung des Erdgeschosses und dem Wegfall des Bauzaunes erreichen können." So sei es dann vielleicht auch möglich, schon im kommenden Jahr ab dem Sommer wieder einzelne Veranstaltungen an der Klosterruine durchzuführen. "Der diesjährige Weihnachtsmarkt allerdings muss entfallen", so Reinhold Nesselberger. Alles in allem, so der Ortsvorsteher weiter, habe er den Eindruck, dass man trotz des Auf-und-Abs in der Sache weiterkomme. "Alles sieht aktuell wieder etwas besser aus."

Für die Stadt bestätigte Pressesprecher Jürgen Kruthoff gestern auf Nachfrage unserer Zeitung den von Nesselberger angekündigten Termin. Ob dieses Gespräch allerdings die vom Wörschweiler Ortsvorsteher gewünschte kleine Lösung zum Ergebnis haben könne, ließ Kruthoff offen. "Das muss erst das Gespräch an sich zeigen." Insgesamt sei man aber bestrebt, aufeinander zuzugehen und eine mögliche Kompromisslinie zu finden.

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