Bewährter Wegweiser in den Arbeitsmarkt

Saarbrücken. Wenn das Nauwieser Viertel vom 29. bis 31. Juli halb Saarbrücken in Partylaune versetzt, kommen auch Familien mit Kindern nicht zu kurz: Wie in den vergangenen Jahren lädt SOS-Kinderdorf Saarbrücken in der Seilerstraße zu einem Kinderfest ein. So können Eltern mit gutem Gewissen das Nauwieser Fest genießen. Und Drei- bis Zehnjährige können nach Herzenslust spielen

Saarbrücken. Wenn das Nauwieser Viertel vom 29. bis 31. Juli halb Saarbrücken in Partylaune versetzt, kommen auch Familien mit Kindern nicht zu kurz: Wie in den vergangenen Jahren lädt SOS-Kinderdorf Saarbrücken in der Seilerstraße zu einem Kinderfest ein.So können Eltern mit gutem Gewissen das Nauwieser Fest genießen. Und Drei- bis Zehnjährige können nach Herzenslust spielen. "Kinderolympiade" heißt das SOS-Fest, bei dem sich kleine Sportskanonen in vielen Disziplinen erproben können. Zugleich ist das Kinderfest für Erwachsene eine gute Gelegenheit, bei SOS Kinderdorf Saarbrücken vorbeizuschauen und sich über diese Einrichtung zu informieren.

Die feiert in diesem Jahr das 25. Jubiläum ihrer Jugendberufshilfe, mit der sie benachteiligte und behinderte Jugendliche dabei unterstützt, Krisen und Probleme zu überwinden und den Einstieg in Ausbildung oder Beruf zu schaffen. "Dazu bieten wir ein ganzes Paket von Förderungen an, die von der aufsuchenden Sozialarbeit über Qualifizierungsmaßnahmen bis zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen reichen", erklärt Albrecht Scherer, der Leiter von SOS-Kinderdorf Saarbrücken.

Die Gründe, aus denen die Jugendlichen auf der Straße landen, sich nicht um einen Ausbildungsplatz bemühen oder eine Ausbildung abbrechen, sind vielfältig.

Mal ist es mangelndes Selbstvertrauen durch Misserfolge in der Schule, mal spielen familiäre Probleme, Gewalterfahrungen oder Drogen eine Rolle. "Wir holen die Jugendlichen dort ab, wo sie stehen, geben ihnen das Gefühl, etwas wert zu sein und zeigen ihnen, dass es keineswegs allen egal ist, was sie tun", beschreibt Scherer die Arbeit von SOS.

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl seien wichtige Voraussetzungen, um wieder Fuß zu fassen. In "Sozialtrainings" lernen die Jugendlichen grundlegende Dinge, die sie auf weiterführende Bildungsmaßnahmen vorbereiten, wie etwa morgens früh aufzustehen und pünktlich zu sein. "Bei Jugendlichen, die auf der Straße gelebt haben, fängt das oft mit ganz banalen Dingen wie Körperpflege an", berichtet Scherer.

Ist das Fundament gelegt, bauen die Fachanleiter, Erzieher und Sozialpädagogen von SOS darauf schrittweise auf - und gehen dabei mitunter ungewöhnlich kreative Wege. So wurde etwa im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahme "Stabil" das Spielwaren-Geschäft "Tausch & Plausch" in der Nauwieser Straße 50 eröffnet, wo Kinder und Eltern gebrauchte Spielsachen gegen aufgefrischte Secondhand-Spielsachen eintauschen können. Die Teilnehmer von Stabil renovierten nicht nur das Ladenlokal, sondern kümmern sich auch um Warenaufnahme, Festlegung des Tauschwerts und den "Verkauf" - sprich Tausch - und sammeln dabei erste Praxis-Erfahrungen im Einzelhandel. Um möglichst viele Jugendliche in eine Ausbildung zu bringen, pflegen die Mitarbeiter von SOS ständig Kontakte in die Gastronomie oder andere Unternehmen.

Darüber hinaus bietet SOS Kinderdorf Saarbrücken selbst rund 50 Ausbildungsplätze in den Bereichen Gastronomie, Küche, Haushalt und Bürokommunikation.

Das SOS-Kinderfest im Hof zwischen Seilerstraße und Nauwieser Platz (Eingang Nr. 9), steigt am Samstag, 30. Juli, von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag, 31. Juli, von 13 bis 18 Uhr.

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