Beurlaubter Pfarrer setzt sich über Messe-Verbot hinweg

Lebach/Trier. Ein Pfarrer aus Lebach, der wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch zurzeit beurlaubt ist, hat trotz eines vom Bistum Trier ausgesprochenen Verbotes eine Messe gefeiert

Lebach/Trier. Ein Pfarrer aus Lebach, der wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch zurzeit beurlaubt ist, hat trotz eines vom Bistum Trier ausgesprochenen Verbotes eine Messe gefeiert. Einen Tag, nachdem das Bistum ihn beurlaubt hatte, hielt der 65-Jährige am vergangenen Dienstag ein Sterbeamt und eine anschließende Beerdigung ab, wie Bistumssprecher Stephan Kronenburg gestern der SZ bestätigte. "Das ist aus unserer Sicht nicht in Ordnung", sagte Kronenburg. Das Bistum habe, als es davon erfahren habe, Kontakt zu dem Geistlichen aufgenommen. Dieser habe versichert, er werde sich an das Verbot halten. Im konkreten Fall habe er allerdings - so schildert das Bistum die Aussage des Pfarrers - eine Ausnahme gemacht: Zu einem Zeitpunkt, als er noch nicht beurlaubt gewesen sei, habe er den Angehörigen des Verstorbenen versprochen, das Sterbeamt zu halten. Kronenburg sagte, dies sei mit dem Bistum nicht abgesprochen gewesen. "Er hat das für sich entschieden, weil er sich dem Verstorbenen und seiner Frau verbunden fühlte." Auf die Frage, ob dies für den 65-Jährigen Folgen haben werde, sagte der Bistumssprecher: "Er ist beurlaubt. Mehr geht nicht."Gegen den Pfarrer ermittelt die Staatsanwaltschaft. Ihm wird vorgeworfen, er habe Anfang Juli einen Jugendlichen für sexuelle Handlungen bezahlen wollen. Nach dem bisherigen Kenntnisstand der Diözese fanden aber keine sexuellen Handlungen statt. Der Geistliche streitet die Vorwürfe ab. Er informierte von sich aus das Bistum über die Ermittlungen. Das Bistum leitete anschließend eine kirchenrechtliche Voruntersuchung ein und untersagte ihm, öffentlich die Messe zu feiern. kir

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