Betrug beim Handel mit US-Schlitten

Saarbrücken · Allein dreieinhalb Stunden hat die Verlesung der Anklageschrift vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts gedauert. Insgesamt 120 Straftaten werden einem Autohändler (60) aus Völklingen zur Last gelegt.

Es geht um betrügerischen An- und Verkauf von Autos, Steuerhinterziehung, gewerbsmäßigen Schmuggel und Insolvenzverschleppung.

Der Mann soll in großem Stil in den USA Autos bei Auktionen erworben haben und die Rechnungen, die er dem Zoll in Bremerhaven vorlegte, gefälscht - nach unten korrigiert - haben. Beim Verkauf in Deutschland wurden die Kilometerzähler manipuliert oder einfach die Anzahl der Meilen als Kilometerstand angegeben.

Strafminderung bei Geständnis

Als der Gerichtsvollzieher mit Vollstreckungsaufträgen und Haftbefehlen zur Erzwingung der eidesstattlichen Versicherung bei ihm aus- und einging, behauptete er, den Betrieb eingestellt zu haben. In Wirklichkeit trieb er den Handel weiter. Dabei blieben auch Autoverkäufer auf dem Schaden sitzen. Beispielsweise erwarb er von einem Kunden einen Gebrauchtwagen für 9200 Euro. Er verkaufte das Fahrzeug zwar weiter, aber der Verkäufer sah keinen Cent. Wegen Insolvenz war nichts mehr zu holen.

Der Prozess wird wohl auf ein Rechtsgeschäft hinauslaufen - maximal zweieinhalb Jahre Haft bei einem Geständnis. Von dem Urteil erwartet der Angeklagte, dass der Strafrest zur Bewährung ausgesetzt wird nachdem die gegenwärtige Untersuchungshaft anzurechnen ist. Das Urteil wird für heute erwartet.

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