Bestehende Abteilungen bleiben

Hermeskeil/Nonnweiler. Die optischen Veränderungen am St.-Josef-Krankenhaus sind seit dem Abschluss der sieben Millionen Euro teuren Erweiterung für jeden augenfällig. Diese soll die Klinik, die die Versorgung für zirka 35 000 Menschen gewährleistet, baulich fit für die Zukunft machen

Hermeskeil/Nonnweiler. Die optischen Veränderungen am St.-Josef-Krankenhaus sind seit dem Abschluss der sieben Millionen Euro teuren Erweiterung für jeden augenfällig. Diese soll die Klinik, die die Versorgung für zirka 35 000 Menschen gewährleistet, baulich fit für die Zukunft machen. Hinter den Kulissen wird durch die Träger seit längerem aber auch eine organisatorische Neuausrichtung vorbereitet, die die Wettbewerbsfähigkeit des 180-Betten-Hauses garantieren soll. Vorgesehen ist, dass im Hochwald die bisherigen Träger Marienhaus GmbH Waldbreitbach und die Caritas-Trägergesellschaft Trier (ctt) zusammenarbeiten und die Kliniken in Hermeskeil, Wadern, Losheim, Lebach, Weiskirchen und Illingen unter ein gemeinsames Dach bringen. Dafür wird eine neue gemeinsame Betriebsführungsgesellschaft - die St. Elisabeth Hochwald GmbH - gegründet. Dies soll zur "Jahresmitte 2009" formell besiegelt werden, sagte Otmar Reinhold, kaufmännischer Krankenhaus-Direktor in Hermeskeil, bei einem Info-Abend für niedergelassene Ärzte. Das Besondere am Verbund sei, dass er "trägerübergreifend, länderübergreifend und versorgungsebenenübergreifend" ist. Letzteres heißt: Während Hermeskeil, Wadern, Losheim und Lebach Akut-Krankenhäuser für die medizinische Grundversorgung sind, haben Weiskirchen und Illingen die Funktion von Klinken für die medizinische Rehabilitation. Gerade im ländlichen Raum haben kleine Krankenhäuser das Problem einer "begrenzten Patientennachfrage". Diesem wirtschaftlichen Nachteil soll im Verbund entgegengesteuert werden. "Wir können Ressourcen bündeln, Synergieeffekte, etwa im administrativen Bereich, nutzen und die medizinischen Möglichkeiten besser ausschöpfen", sagt Reinhold. Leistungen bleiben erhalten Das medizinstrategische Konzept für den Klinikverbund wurde inzwischen durch eine Projektgruppe entwickelt. Mit Blick auf die Situation in Hermeskeil ist folgende Aussage Reinholds entscheidend. "Die ganze Leistungspalette, die wir zurzeit anbieten, wird es auch in Zukunft geben". Die Schließung von Abteilungen oder Auslagerung in andere Häuser steht also nicht zur Debatte. Die drei großen Hauptabteilungen "Innere Medizin", "Chirurgie" und "Anästhesie- und Intensivmedizin" bleiben ebenso wie die so genannten Beleg-Abteilungen "Gynäkologie und Geburtshilfe" und "Hals-Nasen-Ohren (HNO)". Laut Reinhold soll es im Hermeskeiler Krankenhaus mit seinen 340 Mitarbeitern aber nicht nur um Bestandswahrung gehen. Ein wesentliches Ziel, das sich der kommende Klinik-Verbund gesetzt hat, ist es in allen Häusern, "neue Schwerpunkte auszubilden". Um am schwierigen Markt des Gesundheitswesens zu bestehen, müssen gerade kleinere Krankenhäuser den Weg einer stärkeren Spezialisierung gehen. Für Hermeskeil sieht das Verbundkonzept den weiteren Ausbau der Pulmologie, der konservativen Kardiologie, der Schmerztherapie und der Gelenk- und Wirbelsäulenchirurgie im St.-Josef-Krankenhaus vor. Ein neuerlicher Anlauf soll laut Reinhold zudem im Bemühen um die Einrichtung einer psychiatrischen Tagesklinik genommen werden. Dieses "anspruchsvolle Programm" müsse aber als langfristiger Prozess gesehen werden, der von 2010 und 2013 schrittweise umgesetzt werden soll, sagt Reinhold und betont: "Wir brauchen dafür einen langen Atem."

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