Beste Voraussetzungen für die Königin der Obstbrände

Gersheim. Als Sonderveranstaltung zum "Jahr des Waldes" der Reihe "Gersheimer NaturErleben" leitete Revierförster Mathias Beidek die Exkursion, zeigte die Entwicklung der Wälder im Bliesgau nach über zwei Jahrzehnten naturnaher Waldwirtschaft auf

 Revierförster Mathias Beidek. Foto: Wolfgang Degott

Revierförster Mathias Beidek. Foto: Wolfgang Degott

Gersheim. Als Sonderveranstaltung zum "Jahr des Waldes" der Reihe "Gersheimer NaturErleben" leitete Revierförster Mathias Beidek die Exkursion, zeigte die Entwicklung der Wälder im Bliesgau nach über zwei Jahrzehnten naturnaher Waldwirtschaft auf. Mit im Focus war bei der Wanderung, die am ehemaligen Kalkwerksgelände begann und dann auf die "Hardt" zur Pfarrer-Lindemann-Hütte führte, auch der "Baum des Jahres", die Elsbeere. Beidek erläuterte, dass die "Königin der Obstbrände" insbesondere auf dem Muschelkalkboden des Bliesgaus hervorragende Lebensbedingungen vorfinde. Im Wald bildet die Elsbeere gerade Stämme und wird bis zu 20 Meter hoch. Sie fällt im Herbst durch ihre frühe und leuchtend orange bis orangerote Laubfärbung auf. Ihre Blätter erinnern an ein lang gezogenes Ahornblatt. Die weißen Blüten der Elsbeere sind im Mai eine wertvolle Bienenweide. Im Herbst reifen die rötlich bis braunen, daumennagel-großen, länglichen Früchte, die auch direkt gegessen werden können. Sie schmecken leicht säuerlich und entfalten dann ein mandel-marzipanähnliches Aroma. Sie wurden bereits im Mittelalter als Hilfe gegen Magen-Darmerkrankungen geschätzt, wodurch sie auch als "Ruhrbirne" bekannt wurde. Ihr Holz gehört zu den härtesten und teuersten europäischen Hölzern. Es lässt sich fein verarbeiten, ist ein wunderbares Klang- und Instrumentenholz und begeistert Liebhaber schöner Einzelmöbel.Jetzt geht's zu den "Kunstfliegern der Biosphäre", wie die Libellen genannt werden. In der vom Medelsheimer Libellen-Experten Martin Lemke geleiteten Exkursion an diesem Sonntag, 10. Juli, wird das "System Libelle" vorgestellt und seine Einmaligkeit erläutert. Anschließend besteht Gelegenheit, Libellen gemeinsam zu beobachten und Fragen am lebenden Objekt zu beantworten. Libellen sind eine der ältesten, heute noch lebenden Tierordnungen. Bereits vor über 320 Millionen Jahren segelten die Urahnen der heutigen Libellen durch die Sumpfwälder des Oberkarbons. Auch heute üben die "Juwelenschwingen" eine große Faszination aus. Um zehn Uhr ist Treffpunkt am Parkplatz des Rohrentalweihers in Rubenheim. Festes Schuhwerk ist von Vorteil. Gebühr: zwei Euro. ott

Auf einen Blick

Restprogramm Gersheimer NaturErleben - Exkursionen 2011; Sonntag, 10. Juli, 10 Uhr, Libellen - Kunstflieger in der Biosphäre; Donnerstag, 4. August, 9.30 Uhr, Tiere und Pflanzen entdecken mit dem Kunterbundmobil; Sonntag, 21. August, 16 Uhr, Zu Besuch bei den Heuschrecken; Samstag, 27. August, 17 Uhr, 2. Biosphären-Fledermausnacht in Gersheim; Samstag, 3. September, 17 Uhr, Weinbau im Bliestal; Samstag, 8. Oktober, 15 Uhr, Herbstzeit - Pilzezeit.

 Revierförster Mathias Beidek. Foto: Wolfgang Degott

Revierförster Mathias Beidek. Foto: Wolfgang Degott

Infos und Anmeldung beim Kulturamt der Gemeinde Gersheim, Holger Frenzel, Telefon (0 68 43) 80 13 01, E-Mail: hfrenzel@gersheim.de. ott

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