Bessere Bedingungen für Kinder

Fremersdorf. Der Platz ist knapp geworden im Kindergarten St. Mauritius in Fremersdorf. Grund dafür sind die umfassenden Betreuungsangebote bis hin zu Krippen- und Tagesstättenplätzen. Bessere Bedingungen werden nun geschaffen durch Um- und Ausbaumaßnahmen, die etwa ein- bis eineinhalb Jahre dauern können. Der Umbau des Kindergartens St

 Kein Stiefel soll fallen. Dafür sorgten die Mutter eines Kindes, Bianca Schmidt (links), und Betreuerin Ulrike Pfeifer. Foto: Johannes A. Bodwing

Kein Stiefel soll fallen. Dafür sorgten die Mutter eines Kindes, Bianca Schmidt (links), und Betreuerin Ulrike Pfeifer. Foto: Johannes A. Bodwing

Fremersdorf. Der Platz ist knapp geworden im Kindergarten St. Mauritius in Fremersdorf. Grund dafür sind die umfassenden Betreuungsangebote bis hin zu Krippen- und Tagesstättenplätzen. Bessere Bedingungen werden nun geschaffen durch Um- und Ausbaumaßnahmen, die etwa ein- bis eineinhalb Jahre dauern können. Der Umbau des Kindergartens St. Mauritius ist mit mehr als 630 000 Euro eingeplant. Zuschüsse kommen von Land, Landkreis, der Gemeinde und dem Bistum Trier.Lärm und Staub müssen die Kinder dabei jedoch nicht ertragen, dachte sich die Gemeinde Rehlingen-Siersburg. Deshalb beschloss der Rat den Umzug des Kindergartens in die seit 2007 geschlossene Grundschule neben der Geisbachhalle. Mit rund 70 000 Euro wurden dort alte Klassenräume saniert, Sicherheit und Optik verbessert. "In der Küche stehen Muffins und Kaffee", hieß es für die Helfer des Umzugs.

Denn Mütter, Väter und Großväter sowie Kindergartenpersonal legten sich Mitte Juli ins Zeug. Sie schleppten kleine Stühle, kindergerechte Tische, Bettchen, Staubsauger, Tafeln und Rollschränke. All das wurde auf privaten Anhängern und mit Fahrzeugen des Bauhofs der Gemeinde zur alten Grundschule transportiert. Dort die Treppen hoch in die ehemaligen Klassenräume im ersten Stock.

"Ich brauch heute keinen Sport mehr", scherzte Bianca Schmidt, Mutter eines Kindergartenkindes auf dem Weg zu den blau, grün und orange gestrichenen Türen. So fanden sich nicht nur die Helfer mit ihren markierten Kisten und Möbeln besser zurecht. Die Kinder können allein über die unterschiedlichen Farben ihre jeweiligen Gruppenräume finden.

"Der Schulhof wird jetzt der Spielplatz sein", sagte Kindergartenleiterin Annetraud Kallenbrunnen-Wahner. Selbst bei Regen könne unter dem überdachten Bereich gespielt werden. Aber der bisherige Durchgang über den Schulhof entfalle. Der Kindergarten Fremersdorf hat schon eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Er gilt als erste Einrichtung dieser Art im Landkreis Saarlouis. 1883 wurde er als Kinderbewahrungsanstalt eröffnet und war erst einmal Teil des neu angelegten Klosters am Keltersweg. Dieses geht zurück auf die Herrin des so genannten "Roten Schlosses", eine Madame Villeroy. Die Leitung hatten Schwestern der Borromäerinnen. Sie führten die Kinderbewahrungsanstalt später als Kindergarten bis Anfang der 1960er Jahre.

1962 endete die Klosterzeit, es entstand ein Alten- und Pflegeheim. Der Kindergarten in Trägerschaft der Pfarrei Fremersdorf wurde hangabwärts auf einem Grundstück in der heutigen Nelkenstraße errichtet. Ihre Arbeit nahm die im Bungalow-Stil erbaute Einrichtung 1967 auf.

1980 wurde auch die bisherige Hausmeisterwohnung in Kindergartenräume umgewandelt. Mehr als 30 Jahre später war die erste umfangreiche Sanierung fällig. Das undichte Flachdach wich einem Satteldach, Richtfest war im Oktober 1990. Die gesamte Maßnahme endete 1994. 1996 kam dann ein dritter Gruppenraum hinzu.

2001 halfen Eltern den Außenbereich aufzuwerten, die Gruppenräume und die Turnhalle. Waschraum und Toiletten wurden 2002 saniert. In den nächsten ein- bis eineinhalb Jahren findet ein weiterer Aus- und Umbau für moderne Ganztagsbetreuung statt.

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