Besonders flexibel und familiennah

St. Wendel. Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Vor allem dann, wenn beide Partner berufstätig sind, dies bleiben wollen oder gar müssen. Oder dann, wenn Mann oder Frau alleinerziehend sind. Oma und Opa mit einzuplanen, geht auch immer seltener. Die klassische Großfamilie ist selten geworden

 Mit viel Spaß spielen diese beiden Kinder mit ihrer Tagesmutter in deren Wohnung. Foto: Landkreis

Mit viel Spaß spielen diese beiden Kinder mit ihrer Tagesmutter in deren Wohnung. Foto: Landkreis

St. Wendel. Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Vor allem dann, wenn beide Partner berufstätig sind, dies bleiben wollen oder gar müssen. Oder dann, wenn Mann oder Frau alleinerziehend sind. Oma und Opa mit einzuplanen, geht auch immer seltener. Die klassische Großfamilie ist selten geworden.Umso wichtiger ist es, die Ganztagsbetreuung für die Kinder auszubauen. So sollen bundesweit bis zum Jahr 2013 für 35 Prozent der Kinder bis drei Jahre Betreuungsplätze entstehen, entweder in Kinderkrippen oder, was viele nicht wissen, gleichberechtigt in der Kindertagespflege.

Kindertagspflege heißt, dass eine Tagesmutter oder ein Tagesvater bis zu fünf Kinder in der Regel Zuhause betreut und dafür bezahlt wird. Zuständig für den Ausbau der Kindertagespflege und die Qualität dieses Angebotes ist für das St. Wendeler Land das Kreisjugendamt.

Zurzeit gibt es im Landkreis St. Wendel 22 voll qualifizierte Tagespflegepersonen mit einer gültigen Pflegeerlaubnis. Sie betreuen 26 Kinder unterschiedlichen Alters, könnten aber bis zu 44 aufnehmen. Es gibt also noch freie Plätze.

Ziel ist es, bis August kommenden Jahres, im Landkreis 40 qualifizierte Tagespfleger zu finden und auszubilden. Auf die Ausbildung und Eignung der Tageseltern legt das Jugendamt großen Wert. Neben Erfahrung und Freude im Umgang mit Kindern, geeigneten Räumlichkeiten im Haus, müssen die Interessenten auch an einem Qualifizierungskurs teilnehmen, indem sie intensiv auf ihre Arbeit vorbereitet werden.

Ein neuer Kurs, der an drei Vormittagen in der Woche läuft, beginnt Anfang Juni. In diesem Kurs sind laut Jugendamt noch Plätze frei. Ein weiterer Kurs, der voraussichtlich am Wochenende und/oder abends stattfinden wird, ist in Planung. Aber auch für diesen kann man sich schon anmelden. Die Kurse führt die Lebenshilfe St. Wendel im Auftrag des Jugendamtes durch.

"Die Tagespflege ist in unserer Region besonders in den so genannten Randzeiten nachgefragt", erklärt die Leiterin des Jugendamtes, Vera Meyer. Also frühmorgens, wenn die Krippe noch nicht geöffnet hat, oder am Abend, wenn diese schon zu hat. Manchmal muss ein Kind auch nachts versorgt werden. Kindertagespflege sei eine besonders flexible und familiennahe Möglichkeit der Kinderbetreuung.

Das Jugendamt beteiligt sich seit Februar 2010 an einem Modellprojekt des Bundes mit dem Titel "Aktionsprogramm Kindertagespflege". Eine Fachkraft kümmert sich zum einen um die Suche nach geeigneten Tagesmüttern und Tagesvätern. Wichtig ist zudem der Aufbau einer Agentur für familiäre Betreuung, einer Servicestelle, bei der Eltern nachfragen und sich informieren können.

Ansprechpartnerin für das Thema Tagespflege ist Eva Latsch, Telefon (0 68 51) 80 13 68.

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