Offener Brief an Saar-Landesregierung Gewerkschaften fordern Ende der Schlechterstellung junger Beamter

Saarbrücken · Drei Gewerkschaften haben gestern mit einem offenen Brief den Druck auf die CDU/SPD-Landesregierung erhöht, die finanzielle Schlechterstellung junger Beamter im Saarland im Vergleich zu Kollegen anderer Bundesländer zu beenden.

 Auch junge Polizisten im Saarland verdienen weniger als ihre Kollegen in anderen Ländern.

Auch junge Polizisten im Saarland verdienen weniger als ihre Kollegen in anderen Ländern.

Foto: dpa/Silas Stein

Zum 1. Januar 2019 bereits soll die Landesregierung die seit 2011 gesenkte Eingangsbesoldung für die beiden ersten Berufsjahre der Beamten aufheben. Das Bundesverfassungsgericht hatte jüngst eine ähnlich lautende Regelung in Baden-Württemberg für nichtig erklärt. Jährlich konnte die Landesregierung seit 2011 etwa zwei Millionen Euro an den jungen Beamten sparen.

„Das ist eine starke Ungleichbehandlung. Das kann so nicht weitergehen“, sagte gestern Saar-Verdi-Chef Thomas Müller der SZ. Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatten den offenen Brief an die Staatskanzlei geschickt, um die Regierung zu bewegen, noch im Dezember eine Gesetzesänderung auf den Weg zu bringen. Grundschul- und Förderschullehrer bekommen demnach monatlich bis zu 350 Euro mehr als die Junglehrer anderer Schulformen, weil bei ihnen die Absenkung der Besoldung nicht gilt. Allein deswegen, weil Lehrer für diese Schulformen so dringend im Saarland benötigt werden und das Bildungsministerium keine andere Chance sieht, diese Berufsanfänger von der Abwanderung in andere Bundesländer abzuhalten. Junge Beamte im Saarland verlieren bis zu 8400 Euro in den ersten beiden Berufsjahren im Vergleich zu Kollegen in anderen Bundesländern. „Wenn die Landesregierung nichts unternimmt, werden wir auch den Klageweg beschreiten“, sagte Saar-GdP-Chef David Maaß. Die Halbierung der Bewerber für den Polizeidienst von 1300 auf jetzt noch 600 binnen zehn Jahren führt Maaß auch auf die Besoldungskürzung durch die Jamaika-Regierung zurück.

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