Berater senkt bürokratische Hürden fürs Bildungspaket

Dillingen · Florian Nilius informiert in Dillingen über das Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder und Jugendliche aus Familien von Hartz-IV-Empfängern. Denn trotz des vorhandenen Angebots wird die Hilfe bislang selten genutzt.

Seit Januar 2011 gibt es bundesweit das Bildungs- und Teilhabepaket, das Kindern und Jugendlichen aus Familien von Hartz-IV-Empfängern, Geringverdienern oder Empfängern von Wohngeld und Kinderzuschlag vielfältige finanzielle Zuschüsse in den Bereichen Schule, Bildung, Betreuung und Freizeit gewährt.

Eine Voraussetzung, Geld aus dem Bildungspaket zu bekommen, ist die Antragsstellung durch die Erziehungsberechtigten. Die aktuellen Zahlen im Saarland zeigen, dass im vergangenen Jahr nur etwa zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Mittel ausgezahlt wurden, 3,1 Millionen Euro zurück an den Bund fließen. Die neuen Zahlen, aber auch ein Aufruf der Landesregierung, das Bildungspaket in der Bevölkerung bekannter zu machen, sind in Dillingen schnell auf fruchtbaren Boden gefallen.

Gemeinsam mit Stadtjugendpfleger Florian Nilius und Rainer Darimont, Leiter des Allgemeine Sozialen Dienstes, hat Mathilde Balenzia, Erste Beigeordnete der Stadt Dillingen, das Beratungsangebot für Dillingen auf den Weg gebracht. "Wir haben festgestellt, dass, vielleicht auch aufgrund der bürokratischen Hürden, zu wenige Familien das Bildungspaket annehmen. Daher haben wir vor Ort eine Beratungsstelle für die Familien eingerichtet. Die intensive Beratung wird von unserem Jugendpfleger Florian Nilius durchgeführt, der Betroffenen konkrete Hilfestellung geben wird", erläutert Balenzia.

In Dillingen leben derzeit 662 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die von dem Bildungspaket profitieren können. Vom Zuschuss für das Mittagessen, über Leistungen für Schulbedarf oder Nachhilfe bis zur Übernahme von Mitgliedbeiträgen in Vereinen - auf vielfältige Weise soll eine bessere Integration der Kinder und Jugendlichen erreicht werden.

Neben persönlichem Gespräch setzt Nilius auf die Multiplikatoren. In den Kindergärten, in den Schulen sowie in Vereinen und den Jugendinstitutionen wird der Jugendpfleger in den kommenden Wochen bei den Betreuern Aufklärungsarbeit leisten. "Meine ersten Besuche werde ich noch vor den Sommerferien an den Schulen machen, damit die Anträge der betroffenen Familien etwa auf Schulmaterial, bereits zum Start des neuen Schuljahres, bearbeitet sind. Die Anträge laufen über das Job-Center oder die Koordinierungsstelle Soziale Kommunalentwicklung des Landkreis Saarlouis (ehemals Kreissozialamt).

Die Beratung zum Bildungs- und Teilhabepaket soll montags, von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr im Büro des Jugendtreffs Pachten, Römerstraße 14 (gegenüber der Römerhalle) erfolgen, Telefon (0 68 31) 7 61 05 10.

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