Beliebt und überaus geachtet

Saarfels · Im Alter von 79 Jahren verstarb am 22. September 2012 Oblatenpater Hermann Esser OMI. Er war ein beliebter Arbeiterpriester in Saarbrücken und Seelsorger in der katholischen Kirchengemeinde Saarfels.

 Posthume Ehrung für Pater Hermann Esser OMI. Foto: Becker

Posthume Ehrung für Pater Hermann Esser OMI. Foto: Becker

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Wie der ehemalige Freiheitskämpfer und spätere Präsident Mandela in seiner Heimat Südafrika und der ganzen Welt unvergessen bleiben wird, ist es in Saarfels mit dem am 22. September vergangenen Jahres im Alter von 79 verstorbenen Oblatenpater Hermann Esser OMI. Mit 25 Jahren trat er in den Orden ein, wirkte als Arbeiterpriester im Oblatenkloster in Saarbrücken und gleichzeitig 37 Jahre, besonders an den Wochenenden, als Seelsorger in der katholischen Kirchengemeinde Saarfels.

Er war dort überaus geachtet und beliebt. Dies wurde unlängst wieder deutlich, als auf dem Friedhof in Saarfels bei einer Gedenkfeier unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein von Pastor Christoph Eckert ein markanter Grabstein für ihn gesetzt wurde. Der zweite Vorsitzende des Verwaltungsrates, Ewald Preuß, erinnerte an den Verstorbenen. "Pater Hermann Esser war ein im positiven Sinne ungeschliffener, nicht angepasster Mensch mit Ecken und Kanten, der seine christliche Überzeugung lebte. Er suchte die Nähe zu den Menschen, egal ob sie auf seiner Wellenlänge waren oder nicht, ging auf sie zu, machte meist den ersten Schritt. Für die Kinder und Jugendlichen hatte der Pater ein besonders gutes Händchen und Herz. Er konnte aber, wenn es sein musste, auch hart sein wie Granit", befand Preuß und erklärte weiter: "Wir haben versucht, dies auch bei seiner letzten Ruhestätte zum Ausdruck zu bringen, indem wir bei der Bildhauerei Michael Hau, Beckingen, keinen hochglanzpolierten Stein ausgesucht, sondern das etwas kantige und ungeschliffene in den Vordergrund gestellt haben."

Pater Andreas Horn, Provinzprokur der Oblatenmissionare der makellosen Jungfrau (OMI) war extra aus Mainz angereist, um die letzte Ruhestätte seines verstorbenen Mitbruders zu besuchen und die Grabanlage einzusegnen. Er zeigte sich sehr überrascht von der Herzlichkeit, die ihm von den Menschen entgegengebracht wurde und mit der sie von Pater Esser sprachen. Die Anwesenheit so vieler junger Menschen beeindruckte ihn besonders.

Bürgermeister Erhard Seger würdigte das Wirken des Seelsorgers in Saarfels, aber auch über die Gemeindegrenze hinaus. "Hierfür wurde er für die Verleihung der Bürgerplakette vorgeschlagen, was nicht gerade selbstverständlich für einen Priester ist. Die zuständigen gemeindlichen Gremien hatten der Auszeichnung bereits zugestimmt. Deren Verleihung war aber nicht mehr möglich, da Pater Esser zwischenzeitlich verstarb. Die Plakette wurde daher postum verliehen und in den Grabstein eingelassen. Seger unterstrich in seiner Ansprache, dass es nur wenige sind, die diese Ehrenplakette erhalten und meinte: "Wichtig für die Vergabe ist das Engagement über die Gemeindebezirks- und Gemeindegrenzen hinaus. Es soll damit auch verdeutlicht werden, dass wir eine Gemeinde sind und das Gemeinsame betonen wollen und nicht das, was trennt. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen wir mehr denn je eine Gemeinde sein." Zum Ende der Feier, die mit dem einem Lied und dem Abstellen von Kerzen durch die Jugend schloss, bedankte sich der zweite Verwaltungsratsvorsitzende Preuß bei allen Teilnehmern.

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