Belebung für alte Grube Velsen?

Großrosseln. Das frühere Bergwerk Velsen, 1965 stillgelegt, liegt derzeit in einer Art Dornröschenschlaf. Die eigentlich recht attraktiven Anlagen vom Erlebnisbergwerk bis hin zur Maschinenhalle werden nur sporadisch genutzt. Andererseits gibt es Vereinigungen, die liebend gerne einziehen würden, so der Heimatkundliche Verein Warndt

 Die frühere Grube Velsen beherbergt heute unter anderem ein Erlebnisbergwerk. Foto: Delf Slotta

Die frühere Grube Velsen beherbergt heute unter anderem ein Erlebnisbergwerk. Foto: Delf Slotta

Großrosseln. Das frühere Bergwerk Velsen, 1965 stillgelegt, liegt derzeit in einer Art Dornröschenschlaf. Die eigentlich recht attraktiven Anlagen vom Erlebnisbergwerk bis hin zur Maschinenhalle werden nur sporadisch genutzt. Andererseits gibt es Vereinigungen, die liebend gerne einziehen würden, so der Heimatkundliche Verein Warndt. In dessen Glas- und Heimatmuseum in Ludweiler ist derzeit nur für rund ein Drittel der (möglichen) Exponate Platz. Vorsitzender Karl-Werner Desgranges (Foto: hj) hat den Gedanken eines Netzwerkes entwickelt, innerhalb dessen Exponate zur Verkehrs- und Bergbaugeschichte ihren Platz in Velsen hätten.

Auch Freunde historischer Zweiräder, die ihre Heimat in der Wadgasser Cristallerie verloren haben, bemühen sich um einen Platz in Velsen. Viele der etwa 300 Maschinen und Gespanne des Motorrad-Veteranenclubs Wadgassen sind derzeit provisorisch in einem alten Getreidespeicher am Saarbrücker Osthafen untergebracht. Laut Vorsitzendem Herbert Neis hat sich ein ehemaliges Verwaltungsgebäude der Grube bei einer Ortsbesichtigung als geeigneter Standort herausgestellt. Es müsste allerdings zunächst saniert werden.

Die Interessengemeinschaft Warndt- und Rosseltalbahn hat sich nun an die Spitze der Bewegung für eine Belebung des Grubengeländes gesetzt. Durch ihren Vorsitzenden Professor Harald Zimmermann (Foto: SZ) hat sie die Gesellschaft Industriekultur Saar (IKS) aufgefordert, ein Gesamtkonzept für den Standort Velsen "als Denkmal und Beispiel der Industriekultur zu entwickeln".

Die jetzige Situation, so Zimmermann gegenüber der SZ, sei unbefriedigend. Das Erlebnisbergwerk sei nur nach Absprache mit offensichtlich langen Wartezeiten zu besichtigen. Das Maschinenhaus könne nur bei besonderen Anlässen besucht werden. Das Zechenhaus sei in Privatbesitz. Die IKS (mit Sitz in Göttelborn) sei "weit weg" und verwalte das Kleinod Velsen eher, als dass es als Gesamtkomplex der Öffentlichkeit zugänglich sei. Erfreulich sei, dass sich inzwischen die Vereinigung der Berg- und Hüttenleute Dorf im Warndt um die Besucher der Dampf-Fördermaschine in Velsen kümmere.

Und Zimmermann warnt: Mit dem Ende des Bergbaus (geplant 2012) im Saarland könne sich womöglich die RAG Bildung aus dem Erlebnisbergwerk in Velsen zurückziehen.

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