Beitrag der Experimental-Szene zur Musikstadt Saarbrücken

Saarbrücken. Der schmucke Innenhof der Saarbrücker Stadtgalerie ist eine ideale Spielwiese für multimediale Kultur unter freiem Himmel. Von Stadtgalerie-Chef Ernest W. Uthemann ging denn auch die Einladung aus, die nun "den Kunst- und Kultur-Höhepunkt dieses Sommers" ermöglicht

Saarbrücken. Der schmucke Innenhof der Saarbrücker Stadtgalerie ist eine ideale Spielwiese für multimediale Kultur unter freiem Himmel. Von Stadtgalerie-Chef Ernest W. Uthemann ging denn auch die Einladung aus, die nun "den Kunst- und Kultur-Höhepunkt dieses Sommers" ermöglicht. So pries Kulturdezernent Erik Schrader gestern bei der Pressepräsentation das Anfang Juni stattfindende viertägige "Audio-visuelle Festival" im Rahmen der Initiative Musikstadt Saarbrücken 2008: Von Mittwoch, 4., bis Samstag, 7. Juni, laden Cracks aus Saarbrückens Experimentalszene zwischen Jazz, Klassik und Videokunst zu zwei Spitzenprojekten. An den beiden ersten Abenden werden im Innenhof der Stadtgalerie Wollie Kaisers "Faust Partikel", vom InZeit-Ensemble dargeboten, über die Open-Air-Bühne gehen, die nächsten beiden Tage gehören der "J.F.K.-Show" des Ensembles Die Redner. Beide Projekte haben bereits ihre von Kritik und Publikum gelobten Bühnentaufen in Saarbrücken hinter sich, die J.F.K.-Show wurde sogar in Berlin gezeigt - nun präsentieren sie sich in überarbeiteten und optimierten Versionen. Experimentelles für Auge und Ohr im Reifestadium also, das in beiden Fällen die Frage behandelt: "Wo ist das Reich des Bösen?" Von der mystischen Seite nähern sich ihr die "Faust-Partikel" des Jazz-Saxofonisten Wollie Kaiser, es geht um den Kampf zwischen göttlichen und satanischen Kräften. Dabei baut Kaiser Ausschnitte verschiedener Filmkunstwerke ein: Dieter Dorns Faust-Adaption aus den 80er-Jahren (Ensemble Münchener Kammerspiele), Gustav Gründgens' 50er-Jahre-Inszenierung (Hamburger Schauspielhaus) und schließlich der 20er-Jahre-Stummfilmklassiker von Friedrich Wilhelm Murnau. Musikalisch lässt Kaiser das InZeit-Ensemble (Leitung Claas Willeke) im Spannungsfeld zwischen Jazz, Klassik und Rock operieren. Bei der J.F.K.-Show geht es um Geschichte und Weltpolitik, um den Konflikt zwischen USA und UdSSR in den 1960er-Jahren. Im Mittelpunkt steht eine Rede von John F. Kennedy aus dem Jahr 1963. Von den dokumentarischen Aufnahmen ausgehend, will das Ensemble Die Redner (Oliver Strauch, Claas Willeke, Florian Penner, Bernhard Wittmann) zur Reise zwischen musikalisch-visuellen Kompositionen und Improvisationen starten, die sich irgendwo zwischen Jazz und Pop-Experimenten orten lässt. uhr Mittwoch, 4., bis Samstag, 7. Juni, je 21 Uhr: Audio-visuelles Festival im Innenhof der Stadtgalerie. Infos: www.die-redner.de.

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