Bei Saarstahl sind noch Plätze frei

Völklingen · Saarstahl hat es geschafft. Binnen eines Jahres wurde die Kindertagesstätte Stahlsternchen in der Siemensstraße hochgezogen. In der Einrichtung sind gegenwärtig noch sieben Krippen- und vier Regelplätze frei.

Die Kleinen tanzten zur Titelmelodie der "Sesamstraße", schmetterten ein Lied im Stil der Neuen Deutschen Welle. Rund 100 Ehrengäste freuten sich gestern mit den Kindern bei der Einweihungsfeier in der Tagesstätte Stahlsternchen in der Völklinger Siemensstraße. Dort herrscht mittlerweile schon Betrieb auf rund 890 Quadratmetern Innenfläche, auch wenn der Rasen auf dem Außen-Spielgelände erst noch kräftiger werden muss. Und Leiterin Petra Haben rechnete gestern vor, wie viele Kinder noch reinpassen. Bei einer Betriebserlaubnis für (derzeit) 46 Kinder sind sieben Krippen- und vier Regelplätze frei.

Stahlsternchen ist eine so genannte betriebsnahe Kindertagesstätte. Sie nimmt nicht nur Kinder von Saarstahl-Mitarbeitern, sondern auch andere Kinder aus Völklingen auf. Entsprechend läuft auch die Finanzierung. Der eingeschossige Bau hat rund 1,6 Millionen Euro gekostet. Den Betrag teilten sich je zur Hälfte die Stahlstiftung Saarland und die öffentliche Hand, sprich Bund, Land und Regionalverband. Saarstahl steuerte das Grundstück bei und übernimmt die laufenden Betriebskosten. Das Personal stellt die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

In Dillingen gibt es bereits eine Kindertagesstätte nach diesem Modell, die Hüttenbären. Zur Einweihung gestern in der Siemensstraße war auch eine Abordnung dieser kleinen Hüttenbären gekommen. Sie brachten den Völklingern Plätzchen (in Sternchenform) mit und sangen dann: "Wir wünschen euch viel Glück." Auch Awo-Landesvorsitzender Marcel Dubois und Saarstahl-Arbeitsdirektor Peter Schweda gaben gestern Stahlsternchen die Ehre. Schweda zeigte sich stolz darauf, dass der Bau exakt ein Jahr nach der Entscheidung fertig gestellt gewesen sei, wobei man das Budget "auf Punkt und Komma eingehalten" habe. Bildungs-Staatssekretärin Andrea Becker (SPD) bedankte sich bei Saarstahl und der Arbeiterwohlfahrt. Und erwähnte auch, dass das Land das Projekt mit 550 000 Euro mitfinanziert habe. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) lobte Stahlsternchen als Einrichtung von "oberster Güte" und fügte hinzu: "Wie der Stahl."

Regionalverbands-Beigeordneter Manfred Hayo (CDU) erinnerte an die ab 1. August geltende Garantie-Quote bei der Betreuung: "Das bringt die Politik ganz schön ins Schwitzen." Die 35 Prozent seien vor 2014 nicht zu erreichen, und die Ansprüche gingen eher in Richtung 40 Prozent und darüber. Ab 1. August können alle Eltern den Betreuungsabspruch für ihre Kleinkinder einklagen. Laut Bintz hat Völklingen derzeit 170 Krippenplätze geschaffen. Nach Plan müssten es mindestens 225 werden. Bereits geplante Projekte mit insgesamt 35 Plätzen in der Innenstadt und in Fürstenhausen stehen derzeit auf der Kippe.

"Wenn alles in einer Hand liegt und einer auch das Geld hat, dann klappt es", sagen die Völklinger Politikerinnen Christine Olbert (CDU) und Brunhilde Folz (SPD) übereinstimmend über Stahlsternchen. Als Einweihungsgäste dachten sie aber auch an den Kindergarten St. Eligius in der Innenstadt. Dort sollte eine rund vier Millionen Euro teure Erweiterung laut Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) bereits im März begonnen werden, aber das Projekt stagniert.

Wir fragten nach: Laut Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) hat das Land noch nicht in der Zuschussfrage entschieden. Staatssekretärin Andrea Becker (SPD) sagte gestern, es sei abzuwägen, wie die Mittel zielgerichtet einzusetzen seien: "Wo der größte Bedarf ist, dorthin gehören die meisten Bewilligungen." Olbert und Folz kritisierten aber ein derartiges Vorgehen: "Kommunen, die selbst noch gar nichts gemacht haben, werden so vorgezogen." "Wir sitzen auf gepackten Koffern", sagt derweil Susanna Schwarz-Urff, Leiterin in St. Eligius. Diese Kindertagesstätte sollte bereits ab Jahresanfang vorübergehend ins frühere evangelische Gemeindehaus umziehen. Allein hier geht es um 20 neue Krippenplätze.

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