Bei Minusgraden heiß auf Eis

Völklingen/Großrosseln. Heiß auf Eis bei Minusgraden? Ja, diese Ausnahme-Leckermäuler gibt es, bestätigt Andrea Cargnelutti vom Eiscafé Veneto in der Völklinger Marktstraße. "Ich habe beobachtet, dass Eisverzehr im Winter etwas mit dem blauen Himmel und strahlender Sonne zu tun hat, da kann es vier oder fünf Grad kalt sein, das macht nichts", sagt sie

 Immer mehr Völklinger und Großrosseler entdecken, dass Eis auch in der kalten Jahreszeit schmeckt. Foto: dpa

Immer mehr Völklinger und Großrosseler entdecken, dass Eis auch in der kalten Jahreszeit schmeckt. Foto: dpa

Völklingen/Großrosseln. Heiß auf Eis bei Minusgraden? Ja, diese Ausnahme-Leckermäuler gibt es, bestätigt Andrea Cargnelutti vom Eiscafé Veneto in der Völklinger Marktstraße. "Ich habe beobachtet, dass Eisverzehr im Winter etwas mit dem blauen Himmel und strahlender Sonne zu tun hat, da kann es vier oder fünf Grad kalt sein, das macht nichts", sagt sie. Sogar im Freien"In den letzten Tagen haben sich die Leute sogar ein Tütchen mit Kugel geholt und schlecken im Freien." Seit einigen Jahren gibt es im Veneto sogar eine extra Eis-Karte für den Winter. "Alle Obstbecher kommen aus dem Angebot außer Banana-Split", sagt die Chefin, die seit 15 Jahren die Eisdiele betreibt, "weil es im Winter sowieso keine knackig-frischen Früchte gibt." Während der kalten Jahreszeit bietet sie fast nur Milcheis an: "Das schmeckt wärmer als Fruchteis." Für alle Gäste, denen Eis dann doch zu kalt ist, gibt es Tiramisu-Torte, heiße Waffeln, Sandwiches und Crêpes. Gracia Wartolota, Inhaberin des Eiscafés Italia in Geislautern, hat gerade erst nach einer fast zweimonatigen Winterpause geöffnet. Drei Wochen lang putzte und schrubbte sie Möbel, Wände und Böden, wusch Gläser aus. Dann machte sie zwei Tage lang Eis. "Ich starte mit 20 Sorten", meint sie.

Und so lange es noch so kalt bleibt, produziert sie von jeder Sorte eine kleine Menge - statt vier Kilo anderthalb bis zwei Kilo. Angesagt ist bei ihr im Moment Cookies-Eis - "vielleicht, weil die Kuchenstückchen in der Masse das Eis nicht so kalt machen", sagt Signora Wartolota. Auch bei ihr gibt es zur Zeit mehr Nachfragen nach Kuchen, heißen Getränken oder Crêpes.

Anruf bei Maria Squillante, Chefin des Dolomiti-Eiscafés in Großrosseln. Sie will ihre Eisdiele vor Ende Februar nicht eröffnen. Und weiß nur eines, die Preise bleiben bei ihr stabil, nämlich bei 70 Cent pro Bällchen. Das wäre dann bereits im siebten Jahr der gleiche Preis. Und mit etwa 20 Sorten wolle sie beginnen: "Da ist auch meine Lieblingssorte Nuss dabei."

Vor allem MilcheisAuch dem Ehepaar Costantin scheinen die Zeiten noch zu frostig zu sein. Im kahlen Schaufenster ihres Eissalons Tiziani in der Poststraße fand sich lediglich ein handgeschriebenes Pappschild, das auf die Wiedereröffnung im Frühjahr verweist. Auch ans Telefon ging niemand. Bleibt noch der Eissalon Europa auf der Bismarckstraße in Völklingen, der das ganze Jahr über geöffnet hat. Geschäftsführer Roberto Pasin bietet 20 Sorten Eis an: "Vor allem geht im Winter Milcheis wie Vanille, Schokolade, Nuss und Stracciatella." Auch er bemerkt, dass die Nachfrage seit an paar Tagen anzieht.

Gerne hätte Pasin schon im Winter Kunden in seiner neuen Pizzeria bedient, die er in einem angemieteten Ladenlokal nebenan eingerichtet hat. "Wir werden erst in einigen Wochen eröffnen können. Leider mussten wir sechs Monate auf die Baugenehmigung warten", sagt er ein wenig säuerlich. Bis es soweit ist mit der Eröffnung, müssen seine Gäste mit der gewohnten Karte vorlieb nehmen, Apfelstrudel, Crêpes Suzette und Kakao, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

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