Bei den Sportstätten soll nicht gespart werden

Saarbrücken · Beim Bau und Erhalt von Sportstätten soll es künftig keine Einschnitte geben. Die Gelder, über die seit 60 Jahren die Sportplanungskommission entscheidet, stammen aus dem sogenannten Sportachtel von Saartoto.

Trotz knapper Kassen, Einwohnerrückgang und alternder Bevölkerung: Beim Bau und Erhalt von Sportstätten soll es im Saarland dank Geldern aus dem Topf der Lotto- und Totospieler in den nächsten Jahren möglichst keine Abstriche geben. Solche Investitionen in Sportstätten seien Zukunftsinvestitionen und ein wichtiger Standortfaktor, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) beim Festakt "60 Jahre Sportplanungskommission" in der Hermann-Neuberger-Sportschule. "Auf einem Ascheplatz spielt heute keiner mehr Fußball."

Ob Olympia-Stützpunkt, 128 erneuerte Fußballplätze mit Kunststoffrasen im Land, viele renovierte Sportlerheime, Leichtathletik-, Tennis-, Schieß- und Pferdesportanlagen: 134 Millionen Euro hat die Kommission seit ihrem Bestehen als Zuschüsse in Sportstätten-Investitionen gewährt. Jährlich kommen zwei bis drei Millionen Euro hinzu. Die Gelder stammen aus dem so genannten Sportachtel von Saartoto, das deren Tipper aus ihren Tipp-Einsätzen beisteuern. 22,75 Prozent des Sportachtels erhält die Sportplanungskommission zur Verfügung.

Mit dieser bundesweit einzigartigen Konstellation sei im Saarland im Laufe der Jahre eine "beispielhafte Infrastruktur an Sportstätten" entstanden, betonte Sportministerin Monika Bachmann (CDU). Als Vertreter des Städte- und Gemeindetages dankte der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg (CDU) für die Unterstützung der Kommunen beim Sportstättenbau über Saartoto-Gelder. Der Trend gehe inzwischen mehr zu Um- als zu Neubauten bei den Sportstätten, sagte er. Innenstaatssekretär Georg Jungmann (CDU), der die Sportplanungskommission leitet, sagte zur Verwendung der Gelder: "Alle Entscheidungen sind stets einstimmig gefallen." Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer nahm die Kommission gegen gelegentliche Kritik in Schutz, sie entscheide nach Gutsherrenart. "Das ist ungerecht", sagte die Regierungschefin.

Die Kommission ist mit fünf Landtagsabgeordneten, zehn Vertretern des Landessportverbandes (LSVS), fünf Vertretern der Ministerien und drei technischen Sachverständigen besetzt. Sie finanziert sich allein durch Mittel von Saartoto. Und wer kennt sie nicht, die gelb-roten Baustellen-Schilder mit der Aufschrift: "Diese Sportanlage wurde mit Saartoto-Geldern gefördert. Danke an alle Tipper."

"Der Bedarf an Sportstätten geht nicht zurück, denn die Älteren werden immer fitter, und Behinderte brauchen noch mehr Barrierefreiheit", betonte Kramp-Karrenbauer. Vehement warb sie für den Erhalt des Sportwetten-Monopols von Saartoto gegenüber oft illegalen privaten Wett- und Lotterieanbietern. "Wohl und Wehe von Saartoto bestimmen mit die Einnahmen für den saarländischen Sport."

saarland.de/4792.htm

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Auf einen BlickDie Sportplanungskommission entscheidet nach Richtlinien der Landesregierung über Zuschüsse zu Bau, Unterhaltung und Ausstattung von Sportanlagen im Land. Zwischen den Jahren 2000 und 2008 wurden 1127 Einzelmaßnahmen mit 25,2 Millionen Euro gefördert. 2009 bis 2011 standen jeweils 2,6 Millionen Euro, 2012 rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung. Auch in diesem und im kommenden Jahr rechnet die Sportplanungskommission mit Geldern in dieser Größenordnung. ulo

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