Telefon-Doktor: Sport kann Bluthochdruck in vielfacher Weise positiv beeinflussen. Dies gilt vor allem für Ausdauersportarten und für Menschen, die vorher nicht körperlich aktiv waren. Meiden sollten sie allerdings schnelle Ballsportarten wie Basketball, Hand- und Fußball.

Wichtig ist in jedem Fall ein Gespräch mit ihrem behandelnden Arzt. Für Frauen über 50 und Männer über 40 ist in jedem Fall ein Belastungs-EKG zu empfehlen, bevor mit sportlichen Aktivitäten begonnen wird. Besondere Vorsicht ist geboten, falls sie neben Bluthochdruck noch andere gesundheitliche Probleme haben wie Übergewicht, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte. Wenn ihr Arzt unter medizinischen Aspekten grünes Licht gibt, können sie mit den sportlichen Aktivitäten starten.

Geeignet sind fast alle Sportarten, die kontinuierliche, rhythmische Bewegungen enthalten, zu einem regelmäßigen Puls und gleichmäßiger Atmung führen und im weitesten Sinne entspannend wirken wie Gehen, Joggen, Schwimmen, Radfahren, Skilanglauf, Wandern und Gymnastik.

Mit ihrem Arzt sollten sSie die für Sie günstigste Trainingsintensität und den maximalen Belastungspuls besprechen. Ein Erreichen von 50 bis 70 Prozent ihrer maximalen Herzfrequenz ist absolut ausreichend. Man sollte während des Sports noch in der Lage sein, sich ohne Anstrengung zu unterhalten. Ein gute Devise für Walking oder Jogging lautet: laufen ohne schnaufen. Wenn sie sich quälen müssen, trainieren sie zu hart!

Drei Trainingseinheiten pro Woche sind erfahrungsgemäß ausreichend. Falls sie vorher sehr passiv gelebt haben, sollten sie ganz langsam starten, etwa mit drei zügigen Spaziergängen pro Tag (Dauer jeweils etwa 10 Minuten). Ein positiver Nebeneffekt des Ausdauertrainings besteht fast immer in einem Gewichtsverlust. Dies ist für sie als Hypertoniker doppelt günstig. Denn jedes verlorene Kilogramm Gewicht hat schon für sich alleine einen positiven Einfluss auf die Blutdruckwerte.

Ungünstig bei Bluthochdruck sind schnelle Ballsportarten wie Rudern, Tauchen, Krafttraining - grundsätzlich alle Sportarten mit schnellen Bewegungen und kurzem, großem Krafteinsatz. Wenn sie gerne Muskeln erhalten oder aufbauen möchten, ist aber gegen ein gemäßigtes Krafttraining nichts einzuwenden. Dabei sollten sie beachten, dass die Gewichte nur so schwer sind, dass sie sich nicht besonders anstrengen müssen und ruhig und kontrolliert trainieren.