Beatles-Songs mit Kater-Texten

St. Wendel. Es ist schon großartig, was dem Musiker Jürgen Brill so alles einfällt, wenn er die MiniBigBand der Musikschule im Landkreis St. Wendel in Aktion setzen möchte. Waren es bisher schon etliche fetzige Musicals, mit denen er die jungen Musiker und die Zuhörer begeistern konnte, wandte er sich diesmal den legendären Beatles zu

 Das Jugendorchester unter Leitung von Jürgen Brill begeisterte. Foto: dia-saar.de

Das Jugendorchester unter Leitung von Jürgen Brill begeisterte. Foto: dia-saar.de

St. Wendel. Es ist schon großartig, was dem Musiker Jürgen Brill so alles einfällt, wenn er die MiniBigBand der Musikschule im Landkreis St. Wendel in Aktion setzen möchte. Waren es bisher schon etliche fetzige Musicals, mit denen er die jungen Musiker und die Zuhörer begeistern konnte, wandte er sich diesmal den legendären Beatles zu. Die Songs brauchte er natürlich nicht mehr zu komponieren, die gibt es schon seit Jahren. Die englischen Texte dieser Songs aber übersetzte Brill ins Deutsche, wandelte sie ab, baute einige Gags ein, alles passend zu Sven Nordqvists modernem Märchen "Armer Pettersson". Die Geschichte selbst hat eigentlich keine mitreißende Handlung. Es geht um den brummigen Pettersson, bei der Aufführung verkörpert von Adolph Seidel, der mit seinem Kater Findus (Clemens Brill) irgendwo in Norwegen wohnt. Der alte will seine Ruhe haben und nicht mit dem Kater spielen, der natürlich, wie in allen Märchen, sprechen kann. Das Tierchen bringt den alten Bärbeißer schließlich soweit, dass er mit ihm wenigstens an den See zum Angeln geht, damit er dort endlich munterer wird. Das funktioniert auch, denn in der stillen Natur blüht der Alte sichtlich auf und gesteht: "Es war keine dumme Idee, angeln zu gehen". Pettersson ist auf einmal nicht mehr arm (an Initiative), sondern innerlich reich, weil er freundlich und zugänglich geworden ist. Vor dem Hintergrund der fast ausnahmslos bekannten Songs der britischen Rockgruppe, mit der es ein frohes Wiederhören und Mitsingen gab, verblasste die Märchengeschichte ein wenig, weil die Besucher ständig darauf gespannt waren, welche Beatles-Melodie wohl als nächste auf dem Programm steht. Das wertete die Idee von Jürgen Brill, eine tolle musikalische Geschichte zu erzählen, jedoch nicht ab. Pettersson und sein Kater lieferten schließlich - wenn man so will - das Libretto für umgetexteten Lieder. So besang Melanie mit glockenreiner Stimme diesen "Typ auf dem Berg" ("The Fool on the Hill"). Marie Chantal interpretierte das "Yesterday" mit seinem gewandelten Text "Gestern, ey". Schließlich erklang auch das zur Weltmelodie gewordene "Let it be" als "Lass' es los". Der Ohrwurm von der "Yellow Submarine" wurde in der Geschichte zum gelben U-Boot auf dem Angelsee und "Hey Jude" zum "Hey du". Jürgen Brill ermunterte das Publikum, einige Songs mitzusingen, zum Beispiel das "All you need is love", was nach des Dirigenten Jargon nichts anderes hieß als "Alles ist so doof". Die Zugabe ließ dann noch einmal die Blütezeit von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr aufblitzen. Nun kamen auch Clemens, der Kater, und Birte, die Erzählerin, zu Gesangsehren und rissen mit "Obladi, Oblada" die Zuhörer nicht nur mit, sondern viele auch von den Sitzen. Der große Beifall galt am Schluss dem Dirigenten sowie den talentierten Stimmen und Instrumentalisten, die ihren Lehrern und der Schule wieder einmal ein gutes Zeugnis ausstellten. Der "Arme Pettersson" wird am Sonntag, 14. Juni, in der Aula der Marpinger Gesamtschule wiederholt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort