Bubach. 32 Kilometer Umleitung? So lang ist die offiziell ausgeschilderte Ausweichstrecke zwischen Niederkirchen und Bubach. Denn nicht nur zwischen den beiden Ostertal-Orten wird gebaut, auch bei den Nachbarn in Rheinland-Pfalz. "Kein Mensch fährt wirklich diese Umleitung, sondern alle nehmen den Weg über Marth und die Marther Straße, um nach Bubach zu kommen. Die Umleitung kann ja auch keinem zugemutet werden", sagt Ernst Brill, der in der Marther Straße wohnt. Busse, Lkw und jede Menge Autos nutzten jetzt diese Abkürzung. "Dabei ist der obere Teil der Straße gerade einmal dreieinhalb Meter breit, auch noch eine unübersichtliche Kurve, und Ausweichen geht nur, wenn man die Grundstücke der Anwohner als Fahrbahn mitbenutzt", erklärt Brill. Die Bürgersteige würden buchstäblich kaputtgefahren. Jetzt halte sich auch kaum jemand an Tempo 30.Für Brill kein tragbarer Zustand. Da die Straße ja schlecht gesperrt werden könne, fordert er, wenigstens eine Ampel aufzustellen, die den Verkehr abwechselnd durchlässt.

Zuständig für Baustelle und Umleitung ist der Landkreis. Auf SZ-Anfrage teilte dessen Verwaltung mit, dass das Problem in der Marther Straße bekannt sei, man aber nichts tun könne. Der Verkehr könne hier nicht ausgeschlossen werden. Auch sei die Strecke nicht als Umleitung ausgeschildert.In Sachen Ampelregelung sehe man keinen Bedarf. Die Stadt St. Wendel kündigte allerdings an, in der Tempo-30-Zone jetzt öfter die Geschwindigkeit zu messen. Laut Ernst Brill bringe das gar nichts. "Dass das hier auf dem Rücken der Anwohner ausgetragen wird, ist eine Unverschämtheit", meint er. "Eine Ampel hinzustellen geht immer." uo