Baulärm von frühmorgens bis spätabends

Friedrichsthal. Klein, aber fein war die Zuhörerschaft am Mittwochabend. Als Vertreter der Stadt waren dabei die Erste Beigeordnete Anne Hauptmann, Robert Immesberger, Fachleiter des Bereichs Bauen und Umwelt, der leitende Ingenieur Tahar Fouhagla und Roman Kühn, Fachbereichsleiter Ordnung und Sicherheit. Sie standen Rede und Antwort

 Standen Rede und Antwort (von links): Anne Hauptmann, Robert Immesberger, Tahar Fouhagla und Roman Kühn. Foto: Allenbach

Standen Rede und Antwort (von links): Anne Hauptmann, Robert Immesberger, Tahar Fouhagla und Roman Kühn. Foto: Allenbach

Friedrichsthal. Klein, aber fein war die Zuhörerschaft am Mittwochabend. Als Vertreter der Stadt waren dabei die Erste Beigeordnete Anne Hauptmann, Robert Immesberger, Fachleiter des Bereichs Bauen und Umwelt, der leitende Ingenieur Tahar Fouhagla und Roman Kühn, Fachbereichsleiter Ordnung und Sicherheit. Sie standen Rede und Antwort."Wir nutzen die sechswöchige Vollsperrung der Bahnstrecke zwischen Jägersfreude und Landsweiler-Reden für die Tunnelsanierung. Durch die dortigen Gleisarbeiten profitieren wir von der Sperrpause", erläuterte der von der Stadt beauftragte Ingenieur Ingo Kessel in seiner Präsentation. Man hätte eine gesonderte Vollsperrung zum Zweck der Tunnelsanierung nicht genehmigt bekommen. "Wir hängen uns da ran, sonst müsste unsere Maßnahme anderthalb Jahre dauern. Nur in Zugpausen bis drei Stunden am Tag könnten wir arbeiten", erläuterte Fouhagla den Zeitengpass. Doch dadurch erwarte man ein "strammes Programm": "Lärmdichte Arbeiten werden von morgens 6 bis abends 10 Uhr laufen müssen. Doch dieser Lärm findet kaum hörbar im Tunnel statt", fügte Kessel an.

Der 1955 erbaute Bahntunnel sei bergbaulicher Aktivität ausgesetzt gewesen. "1976 ist der Bergbau eingestellt worden; seit 1977 herrscht Bergruhe. Die 60 Jahre alten Tragringe der Tunnelschalenkonstruktion haben bis zu 60 Zentimeter Verformungen mitgemacht", erläuterte Kessel. Vor allem mit Wassereinbrüchen und Eisbildung habe man zu kämpfen. "Das Wasser gelangt auf die Gleise und verursacht im Winter zentimeterdicke Eiskrusten. Außerdem ist der bauliche Zustand am Portalkranz schlecht. Hier platzen Betonschichten ab und die Bewährung liegt an vielen Stellen frei", so Kessel weiter. Dieter und Brigitte Bongard wohnen direkt über dem Bahntunnel. Sie sorgten sich um Erschütterungsschäden an ihrem Haus. "Lediglich die Anker werden gebohrt, ansonsten fallen viel Spritzbeton-Arbeiten an. Es kommt zu geringen Erschütterungen", beruhigte Tunnel-Ingenieur Kessel. Die Zuwegung zum Stollen auf Friedrichsthaler Seite müsse zudem ausgebaut werden. "Wir machen eine Betonrampe für den Baustellenverkehr, der dann nicht mehr über die Straßen rollen muss. In drei Tagen ist der dichte Lkw-Verkehr an der oberen Bismarckstraße entspannter", fügte Fouhagla auf eine weitere Zuhörerfrage antwortend an. Die Rampe sei notwendig für den Höhenausgleich und verbliebe über die Arbeiten hinaus als Rettungszufahrt für den Tunnel. Ingenieur Stefan Bost aus Saarlouis, mit dem Neubau der Fußgängerbrücke beauftragt, informierte: "Die Brückenwiderlager stammen aus den 30er Jahren. Wir demontieren die einst befahr-, jetzt begehbare Brücke, versetzen die neuen Widerlager etwas nach oben. Aus der ehemalig 16 Meter langen Spannweile werden 44 Meter", so Bost. Auf eine Breite von 2,5 Metern würde man eine Aluminiumkonstruktion aufsetzen.

Stichwort

Dauer der Arbeiten:

Baubeginn: 20. Juni

Tunnelsanierung: 2. Juli bis 9. August

Bauende: 17. August

Infos zum Schienenersatzverkehr bei:

Reisebüro Schmidt (Friedrichsthal), Tel. (0 68 97) 8 74 98,

Stenger's Lädchen (Bildstock), Tel. (0 68 97) 9 99 07 39. ane

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