Bauhof startet um 3.30 Uhr früh

Großrosseln. Freitagmorgen, sieben Uhr, Bauhof Großrosseln: Nachdem die Wetterfrösche fürs Wochenende den ersten Schnee gemeldet haben, laufen in der Rosselstraße die letzten Vorbereitungen für den Wintereinsatz. Mit Kurbeln lassen die Männer die aufgebockten Streuautomaten ab. Wenig später sind sie mit dicken Ketten an den Ladeflächen der beiden Räumfahrzeuge verankert

 Im Großrosseler Bauhof wurde am Freitag der Unimog der Gemeinde aufgerüstet für den Winter-Einsatz. Hier beladen Wendelin Reichert (vorn) und Fahrer Herbert Kräuter das schwere Gefährt, das jetzt auch wieder Schnee schieben kann, mit Streusalz aus dem riesigen Salz-Silo. Foto: Jenal

Im Großrosseler Bauhof wurde am Freitag der Unimog der Gemeinde aufgerüstet für den Winter-Einsatz. Hier beladen Wendelin Reichert (vorn) und Fahrer Herbert Kräuter das schwere Gefährt, das jetzt auch wieder Schnee schieben kann, mit Streusalz aus dem riesigen Salz-Silo. Foto: Jenal

Großrosseln. Freitagmorgen, sieben Uhr, Bauhof Großrosseln: Nachdem die Wetterfrösche fürs Wochenende den ersten Schnee gemeldet haben, laufen in der Rosselstraße die letzten Vorbereitungen für den Wintereinsatz. Mit Kurbeln lassen die Männer die aufgebockten Streuautomaten ab. Wenig später sind sie mit dicken Ketten an den Ladeflächen der beiden Räumfahrzeuge verankert. Viele Worte werden nicht gewechselt, die Truppe ist ein eingespieltes Team, jeder Handgriff sitzt. "Noch ein Stück. Stopp!" Nachdem auch der Schneepflug am Unimog befestigt ist, geht's zum "Auftanken". Per Handzeichen weist Reimund Guttek seinen Kollegen Herbert Kräuter ein. 50 Kubikmeter Trockensalz lagern im Silo, in strengen Wintern muss der riesige Behälter bis zu vier Mal aufgefüllt werden. Staub wirbelt auf, als das erste Salz in den Streuautomaten schießt. Mit Hilfe eines ausgemusterten Verkehrsspiegels behält der Fahrer alles im Blick. "Wir sind einsatzbereit!", versichert Bauhof-Chef Christian Barbian gegen Viertel vor acht. Dann gehen die Bauhof-Mitarbeiter zum Tagesgeschäft über. Das Umfeld der Wertstoffcontainer wird gereinigt, öffentliche Papierkörbe geleert, Grünschnitt auf den Friedhöfen eingesammelt. Die Kolonnenführer behalten das Wetter am Wochenende im Auge. Bei einem Einsatz werden von den beiden Teams zunächst besonders steile Strecken wie etwa die Karlsbrunner Straße oder Straßen, die zu Kindergärten und Schulen führen, gestreut und gegebenenfalls auch geräumt. In kleineren Seitenstraßen kommen die Fahrzeuge nur bei Glatteis und ergiebigem Schneefall zum Einsatz. Für die Landstraßen, wie etwa die Ludweilerstraße, ist der Landesbetrieb für Straßenbau zuständig. Neben den beiden Streufahrzeugen verfügt der Bauhof über zwei handgeführte Motor-Schneepflüge. Während diese Geräte etwa auf Schulwegen eingesetzt werden, müssen Treppen nach wie vor von Hand frei geschippt werden.Am Montagmorgen werden die Lichter im Bauhof bereits um 3.30 Uhr angehen. Da der Bürgermeister Bereitschaft angeordnet hat, müssen zwei Mitarbeiter schon mitten in der Nacht aus den Federn, um das Wetter und die Straßen zu kontrollieren. Bei Bedarf alarmieren sie ihre Kollegen.

HintergrundFür die Bürger, so berichtet der Großrosseler Bauhof-Leiter Christian Barbian, steht in jedem Großrosseler Ortsteil ein Granulatdepot, das kostenlos zum Streuen genutzt werden kann. Die Anwohner sollten beim privaten Schneeräumen die weiße Pracht vor ihren Häusern möglichst nicht auf die Fahrbahn schieben, rät er. Denn durch den Schnee in den Rinnen kann das Tauwasser nicht abfließen und sammelt sich auf der Straße. Die mögliche Folge: Glatteis. tanAuf einen BlickAuch Völklingen ist auf den bevorstehenden Kälteeinbruch gut vorbereitet. In der Hüttenstadt ist der Betrieb für öffentliche Einrichtungen in Geislautern für den Winterdienst zuständig. Nach Auskunft des zuständigen Fachdienstes ist Rufbereitschaft angeordnet, 30 Mitarbeiter und zehn Fahrzeuge sind einsatzbereit. Wie in Großrosseln gibt es verschiedene Streustufen: Straßen, die zu Krankenhäusern führen, oder steile Hauptstraßen, wie etwa die Schaffhauser Straße in Wehrden, haben höchste Priorität. Sie werden zuerst mit Feuchtsalz abgestreut. Dann folgen die Fahrwege, die einer niedrigeren Streustufe zugeordnet sind. Erst danach sind die Nebenstraßen dran; sie werden aber nur vom Schnee geräumt. Pro Jahr werden etwa 300 bis 350 Tonnen Streusalz und 100000 Liter Sole verbraucht. tan

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