Bauhaus macht Schule

Merzig. Sie strahlten übers ganze Gesicht, als Roger Weingard, Vertreter der Geschäftsleiter des Bauhaus in Dillingen, ihnen den dicken Scheck überreichte. Stellvertretend für alle anderen Schüler der Christian-Kretzschmar-Schule in Merzig hatten sich acht Schüler der Klasse 7c zu einer Projektgruppe zusammengeschlossen

 Die Schüler der Projektgruppe zeigen stolz ihr Modell, Jan Kohr fehlte krankheitsbedingt. Foto: Sylvie Rauch

Die Schüler der Projektgruppe zeigen stolz ihr Modell, Jan Kohr fehlte krankheitsbedingt. Foto: Sylvie Rauch

Merzig. Sie strahlten übers ganze Gesicht, als Roger Weingard, Vertreter der Geschäftsleiter des Bauhaus in Dillingen, ihnen den dicken Scheck überreichte. Stellvertretend für alle anderen Schüler der Christian-Kretzschmar-Schule in Merzig hatten sich acht Schüler der Klasse 7c zu einer Projektgruppe zusammengeschlossen. Gemeinsam arbeiteten sie an einem Konzept zur Gestaltung eines "grünen Klassenzimmers" mit Grillplatz auf dem Schulgelände. Ideen sammeln, Modell basteln, Pläne besorgen und alles einzeichnen - das waren die aufwändigen Arbeiten, die die Schüler seit Schuljahresbeginn bewältigen. Und das meistens nach der regulären Unterrichtszeit. Das Konzept hat überzeugt und so war die Merziger Schule eine von 100 Schulen bundesweit, die den Zuschlag der Jury erhielten. Das Geld gibt's aber nicht in bar, sondern wird in Baumaterialien ausgegeben, die zur Realisierung des Projekts nötig sind. Dafür stehen die Mitarbeiter im Bauhaus Dillingen gerne beratend zur Seite. Für die Christian Kretzschmar Schule, vor allem deren Schüler und Lehrer, ist das ein weiterer Schritt auf dem Weg zum großen Gesamtkonzept. Vieles wurde bereits umgestaltet. Ein großes Beispiel ist die in diesem Jahr neu konzipierte und neu gebaute Lehrküche (wir berichteten). Sie ist auf dem neuesten Stand und nimmt das fröhliche Farbkonzept der Schule auf, das sich beispielsweise an den Gebäuden, im Bistro und im Aufenthaltsraum wiederfindet. Außerdem hat die Schule ein großes Multifunktionsspielfeld bekommen. Warum all dies so wichtig ist, erklärte Schulleiter Hans Pattar: "Eine Schule lebt von der Veränderung. Wir gehen mittlerweile immer mehr in die Nachmittagsbetreuung. Deshalb muss die Lernwelt Schule immer mehr auch eine Lebenswelt sein." Das "grüne Klassenzimmer" ist für den Klassenlehrer der beteiligten Schüler Christoph Escher auch aus einem ganz praktischen Gesichtspunkt ein positiver Schritt: "Das ist eine sehr schöne Vorstellung, den Unterricht an heißen Sommertagen nach draußen, ins Grüne zu verlegen." Oder es seien ja auch Elternabende in der Grillecke denkbar. Bis dahin wartet noch sehr viel Arbeit auf alle Schüler und Lehrer. Denn teilgenommen und gewonnen hat die Projektgruppe zwar stellvertretend für die gesamte Schule, doch bei der Umsetzung sind alle helfenden Hände gefragt, auch die von Fachleuten, wenn es um schwierige Arbeiten geht. Roger Weingard vom Bauhaus Dillingen sah die Entscheidung der Jury bei seinem Besuch in Merzig als absolut gerechtfertigt: "Ich bin sehr positiv überrascht von der angenehmen und positiven Atmosphäre der Schule." Dies bekräftige Jury-Mitglied und Radio Programmkoordinator Gary Sahner: "Ein dickes Kompliment an die Schüler und Lehrer, die hier so auf die Tube drücken, um was zu bewegen. Hier herrscht eine ganz tolle Atmosphäre." Bei so viel Lob gaben sich die Schüler der Projektgruppe dann natürlich besonders große Mühe bei der Präsentation ihres Vorhabens. Sie zeigten Bilder der Planungsphase und erklärten, wie sie dabei vorgegangen sind. Manches fiel schwer, manches leicht, aber sie haben es am Ende geschafft und sind dafür belohnt worden. Stolz dürfen sie allemal sein, denn im Saarland wurden insgesamt nur zwei Konzepte ausgewählt. Und eines davon wird nun in Merzig Stück für Stück umgesetzt. "Ich finde, am schwierigsten war es, die Skizzen zu zeichnen." Michal Goshal, Schriftführer des Projekts und zuständig für Zeichnungen"Mir hat es besonders großen Spaß gemacht, die Pläne zu zeichnen." Nicolas Jobst, zuständig für die Gesamtplanung und Präsentation"Ich fand es ziemlich schwer, den Vortrag heute vorzubereiten und gut abzulesen." Forkan Sayan, Schriftführer und zuständig für die Präsentation"Mir hat am meisten Spaß gemacht, dass wir zusammengearbeitet haben." Mohammed Ali Chahrour, zuständig für das Zeichnen der Pläne"Ich fand toll, dass wir ein gutes Teamwork hatten und uns nicht gestritten haben." Rick Casais, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Internet"Was mir großen Spaß gemacht hat, war die Vorbereitung der Präsentation." Tobias Bohne, zuständig für Entwürfe und Skizzen"Ich fand's gut, wie wir seit Schulbeginn zusammengearbeitet haben." Yvonne Melchior, zuständigfür Ideen und Skizzen

Auf einen BlickDie Planungsgruppe: Christoph Escher und Katja Schneider (Klassenlehrer der 7c) Tobias Bohne, Mohammed Ali Chahrour, Michal Goshal, Nicolas Jobst, Jan Kohr, Yvonne Melchior, Furkan Sayan und Rick Casais. red

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