Baugewerkschaft fordert mehr Schwarzarbeit-Fahnder im Saarland

Saarbrücken/Trier. Die Baugewerkschaft IG Bau Saar-Trier hat eine Aufstockung der Schwarzarbeit-Ermittler in der Region gefordert. Die zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) beim Hauptzollamt in Saarbrücken müsse angesichts gewachsener Aufgaben mit deutlich mehr Personal ausgestattet werden, heißt es

Saarbrücken/Trier. Die Baugewerkschaft IG Bau Saar-Trier hat eine Aufstockung der Schwarzarbeit-Ermittler in der Region gefordert. Die zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) beim Hauptzollamt in Saarbrücken müsse angesichts gewachsener Aufgaben mit deutlich mehr Personal ausgestattet werden, heißt es. "Neben der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und organisierter Schwarzarbeit müssen die Zollbeamte in immer mehr Branchen Mindestlöhne kontrollieren. Personalengpässe sind zwangsläufig vorprogrammiert", erklärt Heiner Weber, Vorsitzender des IG Bau-Bezirksverbands Saar-Trier. Ohne zusätzliche Fahnder sei zu befürchten, dass insbesondere Arbeitgeber, die Dumpinglöhne zahlten, unentdeckt blieben.Der IG Bau-Bezirksvorsitzende verweist auf die aktuelle Ermittlungsbilanz der Finanzkontrolle Schwarzarbeit in Saarbrücken im ersten Halbjahr. Sie zeige, dass die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung nach wie vor eine große Herausforderung sei. Nach Angaben der IG Bau haben die Fahnder in den ersten sechs Monaten rund 2430 Ermittlungsverfahren wegen illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit eingeleitet. Insgesamt wurden dabei Bußgelder in Höhe von 643 900 Euro verhängt. Vor allem der Bau und die Gebäudereinigung seien von illegalen Beschäftigungspraktiken betroffen.

"Die Schadenssumme aus Strafverfahren lag im ersten Halbjahr bei rund 6,2 Millionen Euro. Zusätzliches Personal bedeutet neben mehr Bußgeldern auch, dass noch mehr hinterzogene Steuern und nicht gezahlte Sozialabgaben aufgedeckt werden können. Unterm Strich machen sich mehr Kontrolleure damit also bezahlt", sagt Weber. Die illegalen Machenschaften von Betrieben koste reguläre Jobs. Zudem fließe viel Geld an der Steuer vorbei. "Dies trifft uns alle, die Rentenkasse, die Kranken- und die Pflegeversicherung." Der Kampf gegen Illegalität und Kriminalität in der Wirtschaft müsse daher weiter intensiviert werden. Lohn-Dumping-Firmen und Betriebe, die Sozialabgaben nicht abführten oder Steuern hinterzögen, dürften bei privaten und öffentlichen Bauvorhaben in der Region keine Chance mehr haben. red

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