Bartz-Werke in Dillingen wollen mehr produzieren

Dillingen. Gleißend hell schlagen Flammen aus einem hüfthohen Tiegel, als das Magnesium mit dem Gusseisen darin reagiert. Dabei wandelt sich fadenförmiger Kohlenstoff zu kugeligen Gebilden um. Anschließend besitzt das Material eine größere Festigkeit und wird in den Dillinger Bartz-Werken weiterverarbeitet

Dillingen. Gleißend hell schlagen Flammen aus einem hüfthohen Tiegel, als das Magnesium mit dem Gusseisen darin reagiert. Dabei wandelt sich fadenförmiger Kohlenstoff zu kugeligen Gebilden um. Anschließend besitzt das Material eine größere Festigkeit und wird in den Dillinger Bartz-Werken weiterverarbeitet. Die weltweite Krise derzeit konnte das Unternehmen bis Mai abfangen, seitdem werde in Kurzarbeit produziert, sagt Geschäftsführer Franz-Josef Hoffmann. Mit einer Erholung rechnet er im letzten Quartal. Jetzt schon hat der Standort Dillingen eine neue Genehmigung zur Ausweitung der Produktion. Sie erlaubt die Steigerung von bislang 12 000 Tonnen Gussteilen pro Jahr auf 20 000 Tonnen. Das werde auch mit einer Aufstockung der Mitarbeiter einhergehen, kündigt Hoffmann an. Derzeit sind bei den Bartz-Werken 240 Personen beschäftigt, 180 allein in Dillingen. "Man kennt uns eigentlich noch immer vor allem als Ofenhersteller", meint Hoffmann. Damit ging es 1897 in Fraulautern los. In den 30er Jahren erfolgte der Umzug nach Dillingen mit dem Aufbau einer Gießerei in der Franz-Meguin-Straße. Öfen machen heute Partnerfirmen, doch die Rohre spielen weiterhin eine wichtige Rolle. "Dillingen ist das Hirn", stellt Hoffmann die Bedeutung des Stammwerkes dar. "Alles, was läuft, geht von hier aus." Eingebunden sind in Deutschland Produktionsstätten in Dresden und Pöhla. Dazu kommen Partner bis Thailand und China.Rund 12 000 Tonnen Gussteile entstehen pro Jahr alleine in Dillingen. Dabei werden Formen vollautomatisch mit rotglühender Schmelze gefüllt. Heraus kommen Gehäuse für Motoren und Getriebe, Pumpen, Armaturen und spezielle Teile für den Maschinen- und Fahrzeugbau. Die Qualität der Produktion zeigt sich in Auszeichnungen, wie der als international bester Zulieferer für Siemens und als Finalist beim Großen Preis des Mittelstandes. Auch Rohre entstehen immer noch in der Hüttenstadt, etwa eine Million pro Jahr. Denn die früheren Ofenrohre sind heute zu Katalysatoren umfunktioniert worden. Und auch für künftige Elektroautos könnten die Rohre noch mal eine Rolle spielen, deutet Hoffmann einen weiteren Innovationsschritt an. Gut aufgestellt sieht Hoffmann in Dillingen die Bartz-Werke. Sie sind ein Spezialist in Sachen Gusseisen und bieten dazu ein ergänzendes Angebot, das von Partnerfirmen abgedeckt wird.

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