Bannsteine erzählen von der Geschichte des Dorfes

Mainzweiler/St. Wendel. Die heutigen Gemeindegrenzen wurden bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Grafen von Nassau-Saarbrücken weitgehend festgelegt. Das Gemeindegebiet, auch als Gemeindebann bezeichnet, wurde zunächst von Landmessern eingemessen und mit massiven Grenzsteinen, auch Bannsteine genannt, markiert

 Als Dank und kleine Erinnerung erhielten die Helfer der Bannstein-Aktion ein Foto. Foto: VA

Als Dank und kleine Erinnerung erhielten die Helfer der Bannstein-Aktion ein Foto. Foto: VA

Mainzweiler/St. Wendel. Die heutigen Gemeindegrenzen wurden bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts unter der Herrschaft der Grafen von Nassau-Saarbrücken weitgehend festgelegt. Das Gemeindegebiet, auch als Gemeindebann bezeichnet, wurde zunächst von Landmessern eingemessen und mit massiven Grenzsteinen, auch Bannsteine genannt, markiert. Vielerorts sind die über 300 Jahre alten und mit eingeschlagenen Grenzzeichen versehenen Kleindenkmale noch recht gut erhalten.

63 Steine begrenzen den Bann

Seit fünf Jahren beschäftigen sich Werner Butz und Hermann Wälder vom Arbeitskreis Bannsteine in Mainzweiler mit Verlauf und Abgrenzung des dortigen Gemeindebannes. In einer ersten Bestandsaufnahme waren im Jahr 2007 von insgesamt 63 Steinen noch über die Hälfte in mehr oder weniger gutem Zustand erhalten. Nachdem 2009 mit weiteren Helfern des Arbeitskreises die Restaurierung eines zerstörten Steines fachmännisch gelungen war, wagte man sich 2011 auch an die Herstellung von neuen Grenzsteinen, die nicht mehr vorhandene Steine ersetzen sollen. Neben der Finanzierung - ein Stein kostet in der Fertigung zwischen 500 und 900 Euro - waren auch behördliche und technische Probleme zu meistern. So schaffte man es 2011 im Mainzweiler Arbeitskreis, vier Steine zu restaurieren sowie sieben Steine neu anzufertigen und an ihrem Standort aufzustellen. Eine Rekonstruktion der Grenzsteine war durch die Auswertung alter Bannbuchbeschreibungen und Vergleiche mit noch vorhandenen Nachbarsteinen möglich.

Als Dankeschön an die Sponsoren sowie alle, die an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt waren, hatte der Arbeitskreis zur Projektvorstellung in das Mainzweiler Sängerheim eingeladen.

Werner Butz ging dabei in seiner Präsentation auf die Entwicklung des Projektes ein. Wichtige finanzielle Hilfen zum Bannsteinprojekt kamen von der Staatskanzlei aus Saarbrücken, der St. Wendeler Volksbank, der Kreissparkasse St. Wendel, dem Neunkircher Unternehmen Teralis und der Vereinsgemeinschaft Remmesweiler. Das Katasteramt Neunkirchen und die Stadtverwaltung Ottweiler halfen bei der Umsetzung der Maßnahmen. Klaus Gessner aus Remmesweiler, Landwirt Hans Rose, Julian Baldes und Edgar Gapp aus Mainzweiler sowie der ortsansässige Steinmetz- und Bildhauermeister Lars Gräß waren mit technischem Gerät zugegen und leisteten fachliche Hilfe.

Patenschaftsmodell in Planung

Unterstützung fand das Vorhaben auch durch die Gemeindeverwaltungen, die Ortsvorsteherin Margret Geiger aus Urexweiler sowie die Ortsvorsteher Leander Alles aus Remmesweiler, Hartmut Schiffler aus Niederlinxweiler und Udo Zägel aus Mainzweiler. Neben einer Bannsteinwanderung will der Arbeitskreis in diesem Jahr auch ein Patenschaftsmodell zur Erhaltung der Bannsteine vorstellen. red

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