Bald Futtermittel aus Besch

Besch. Bald werden die Unternehmen im Bescher Gewerbegebiet einen neuen Nachbarn begrüßen können. Der luxemburgische Landwirtschaftsverband schickt sich an, auf dem ehemaligen Gelände der Chemischen Werke CLS eine Futtermittelfabrik und Silos hochzuziehen. 3,1 Hektar wurden dafür eigens erworben (wir berichteten bereits)

Besch. Bald werden die Unternehmen im Bescher Gewerbegebiet einen neuen Nachbarn begrüßen können. Der luxemburgische Landwirtschaftsverband schickt sich an, auf dem ehemaligen Gelände der Chemischen Werke CLS eine Futtermittelfabrik und Silos hochzuziehen. 3,1 Hektar wurden dafür eigens erworben (wir berichteten bereits). "Wir hoffen, dass im Frühjahr Spatenstich ist", sagt Jos Jungen, Generaldirektor der Organisation, die sich De Verband Group nennt.Als Grund für die Entscheidung, die Produktion nach Perl zu verlegen, nennt er die unmittelbare Nähe zur Mosel. Über eine eigene Kaianlage können die Luxemburger ebenfalls verfügen - ideal für eine Futtermittelfabrik, wie der Generaldirektor sagt. Statt die Rohstoffe per Lkw über die Straßen anrollen zu lassen, wird per Schiff angeliefert. "Wir werden 120 000 Tonnen Futtermittel pro Jahr produzieren. In unseren neuen Silos sollen je 35 000 Tonnen eingelagert werden." Mit dem Umzug nach Perl können nach Darstellung von Jos Jungen die Silos, die zurzeit in Metz angemietet sind, aufgegeben werden.

Die Entscheidung für die Obermosel werde vom Verband einmütig getragen, verrät er. Der kleine und große Kreis des Vorstandes wie auch die Generalversammlung: Alle hätten für die Umsiedlung auf die deutsche Seite an der Obermosel gestimmt. Insgesamt rund 23 Millionen Euro wird der Verband nach Einschätzung von Jungen für diese Investition in die Hand nehmen. "In einem ersten Schritt werden zwölf Arbeitsplätze entstehen, weitere sieben sollen in kommenden fünf Jahren folgen." Jetzt hofft der Generaldirektor, dass der Bauantrag und die übrigen Formalitäten schnell über die Bühne gebracht sind. "Ich denke, dass die Saarland Bau und Boden Projektgesellschaft (SBB) uns behilflich ist. Ich freue mich auf Perl."

Die SBB hatte vor gut sechs Jahren das Terrain neu erschlossen - einschließlich Straße und neuer Anschlüsse wie Gas, Wasser oder Strom, wie deren Prokurist Jürgen Bettnar sagt.

Perls Bürgermeister Bruno Schmitt nennt die Ansiedlung gelebtes Europa. "Leute aus der Gemeinde fahren ins Großherzogtum zur Arbeit, Unternehmen aus Luxemburg siedeln sich in Perl an." Die neue Firma schaffe nicht nur Arbeitsplätze, auch andere Firmen und Dienstleister in der Gemeinde profitierten - Handwerksbetriebe oder Gastronomie. "Auch die Landwirte können bei dem Großhändler Futtermittel vor Ort erwerben."

Auf einen Blick

Gegründet im Jahre 1909 als nationaler Verband der lokalen Genossenschaften Luxemburgs, hat De Verband Group von Anfang an die genossenschaftliche Philosophie seiner Mitglieder weiterentwickelt mit der Einführung wichtiger Dienstleistungen für die Landwirtschaft.

Im Laufe der Jahrzehnte hat De Verband Group eine schnelle und positive wirtschaftliche Entwicklung erlebt. Besonders seit den 90er Jahren, in denen die gemeinsame Agrarpolitik und das wirtschaftliche Umfeld eine starke Veränderung in der Landwirtschaft bewirkte, hat er sich von der traditionellen Genossenschaft zur modernen Unternehmensgruppe auf hohem Niveau entwickelt. red

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